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Drei Fragen zur weißen Ästhetik

„Ästhetik-Scores sind nicht immer eins zu eins umsetzbar“

Dr. Michael Fischer, Pfullingen

 

Was sind für Sie die wichtigsten Erfolgsfaktoren in der „weißen“ Ästhetik?
Gewebs- und restaurationsbezogene Bewertungsskalen wie der White oder Pink Esthetic Score sind wertvolle Hilfen, um das erreichte Ergebnis zu beurteilen. Allerdings können sie nicht in allen Fällen starr umgesetzt werden. Viele Patienten haben eigene Vorstellungen oder es müsste für ein „perfektes“ Ergebnis zu großer Aufwand betrieben werden.

Wie setzen Sie diese Faktoren in Ihrer Praxis um?
Ein Patient wünschte zum Beispiel, dass sein Aussehen durch die Implantatversorgung wiederhergestellt wird, möglichst ohne augmentative Maßnahmen. Wie in unserem Fallbericht in der „ZZI“ beschrieben, haben wir deshalb versucht, alle roten und weißen Merkmale der natürlichen Ausgangssituation in die Implantatversorgung zu überführen. Der Patient war sehr zufrieden. Nach den Ästhetik-Scores wäre das Ergebnis schon wegen der Seitenabweichung nicht sehr gut ausgefallen.

Welche Schritte können im ästhetischen Bereich digital erfolgen?
Für weniger erfahrene Kollegen sind Methoden wie das Digital Smile Design hilfreich, um sich die relevanten Merkmale bewusst zu machen. Wir arbeiten immer mit einem analogen Wax-up. Eine 3-D-Planung und -Implantation nutze ich vor allem für prothetisch perfekte Implantatpositionen in zahnlosen Oberkiefer. Wer sicher gehen möchte, arbeitet aus demselben Grund auch bei Sofortimplantationen digital

„Entscheidend sind Implantatposition und rosa Rahmen“

Dr. Martin Gollner, Bayreuth

Dr. Martin Gollner, DentalZentrum Bayreuth, Fachzahnarzt für Oralchirurgie mit Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie, Spezialist für Ästhetische Zahnmedizin und Funktion (DGÄZ)

Was sind für Sie die wichtigsten Erfolgsfaktoren in der „weißen“ Ästhetik?
Zentrale Voraussetzung ist eine optimale Implantatposition. Diese wirkt sich auch entscheidend auf die zu erreichende Zahnkronenform und damit auf die weiße Ästhetik aus. Ebenso wichtig ist aber der „rosa Rahmen“, also ein stabiles und gut ausgeformtes Weichgewebe.

Wie setzen Sie diese Faktoren in Ihrer Praxis um?
Wir arbeiten mit einem analogen Wax-up und überführen es in ein Mock-up. Dieses wird eingesetzt und mit dem Patienten besprochen, bei Bedarf gemeinsam mit dem Zahntechniker. Wichtig ist dabei, sich Zeit zu lassen – nicht nur in Bezug auf ästhetische Fragen, sondern auch für einen korrekten Sprechabstand.

Welche Schritte können im ästhetischen Bereich digital erfolgen?
Wo es ästhetisch relevant ist, arbeite ich meist mit DVT-Planung und schablonengestützter Implantation. Die Abformung erfolgt dann analog, und auch im Labor wird bei uns für optimale Ergebnisse ganz konventionell mit Gipsmodellen gearbeitet. Abutment und Prothetik werden dann wieder teilweise und wo sinnvoll digital mit CAD/CAM-Methoden hergestellt.