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Mallorca: Welchen Sinn macht die Weiterbildung unter Palmen?

Fortbilden auf Mallorca: Die urlaubsähnliche Atmosphäre sorgt nicht nur für einen intensiveren Kontakt der Teilnehmer untereinander, sondern auch für ein besonders vertrauensvolles und intensives Verhältnis zum Referenten.

Fortbilden auf Mallorca: Die urlaubsähnliche Atmosphäre sorgt nicht nur für einen intensiveren Kontakt der Teilnehmer untereinander, sondern auch für ein besonders vertrauensvolles und intensives Verhältnis zum Referenten.

Natürlich kann die Motivation für den Besuch einer Fortbildungsveranstaltung zum Beispiel auf Mallorca ausreichend damit beschrieben werden, dass sich hier perfekt das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden lässt. Aber gibt es vielleicht weitere handfeste Vorteile neben dem latent vorhandenen Urlaubsfeeling?

Netzwerk

Es zeigt sich immer wieder, dass im Zusammenhang mit Workshops, bei denen die Teilnehmer auch vor und nach den Referaten am gleichen Ort Zeit miteinander verbringen, der Netzwerkgedanke deutlich intensiver greift als bei einem Stadtkongress. Gerade die üblicherweise begrenzte Teilnehmerzahl sorgt für Vertrauen und ehrlichen Austausch der Teilnehmer untereinander.

Referent = Coach?

Die urlaubsähnliche Atmosphäre sorgt nicht nur für einen intensiveren Kontakt der Teilnehmer, sondern auch für ein besonders vertrauensvolles und intensives Verhältnis zum Referenten, das die Grenzen zwischen Seminar und Coaching (im Pool) verschwimmen lässt. Selbst Anliegen, die man bei einem konventionellen Vortrag im Auditorium nicht stellen und für die man den Referenten allenfalls mit schlechtem Gewissen zum Ende der Präsentation am Bühnenrand stalken würde, lassen sich beim gemeinsamen „Cena“ im Finca-Hotel entspannt besprechen.

Arbeit „an“ oder „in“ der Praxis?

Zweifellos erleichtert der geografische Abstand zur eigenen Praxis den Blickwinkel aus der Vogelperspektive. Eine gute Voraussetzung, die Notwendigkeit für Veränderungen zu erkennen …

 


„Workshop unter Palmen“

Bianca Rieken ist als Diplom-Psychologin Personalprofi für Zahnarztpraxen und wird beim „Workshop unter Palmen“ gemeinsam mit Dr. Michael Weiss die Personalarbeit thematisieren. Im folgenden Interview bezieht sie Stellung zu den wichtigsten Fragen.

contimedu: Für viele ZahnärztInnen besteht eine große Herausforderung darin, gut qualifizierte Mitarbeiterinnen zu finden, ein funktionierendes Team zusammenzustellen und optimale Zusammenarbeit zu gewährleisten. Welche Rolle spielen soziale Medien und digitale Kommunikationsformen im Praxisalltag?

Bianca Rieken: Soziale Medien sind in der heutigen Zeit und vor allem aus dem dentalen Bereich nicht mehr wegzudenken. Ein vernünftiger Online-Auftritt und eine Präsenz in den unterschiedlichen sozialen Medien ist für jede Praxis Pflicht. Ich würde jedoch immer empfehlen, sich bei der Kommunikation nach außen breit aufzustellen.

Beim Thema Personalsuche sollten zum Beispiel auch die eigenen Mitarbeiter einbezogen werden. Ziel muss sein, dass sich das eigene Team so stark mit der Praxis identifizieren kann, dass sie als Werbebotschafter mit auf die Suche nach neuen Kollegen gehen. Bei der internen Kommunikation spielt in Praxen hingegen WhatsApp leider eine immer größere Rolle.

Diesen Trend sehe ich etwas kritisch. Viele Mitarbeiter sind von der Fülle an Nachrichten, die selbst am Feierabend, Wochenende und im Urlaub eingehen, genervt. Die Informationsflut kann sehr anstrengend sein und Ressourcen unnötig verschwenden. Für die unterschiedlichen Führungsaufgaben, aber auch für die offizielle Krankmeldung ist WhatsApp sowieso nicht geeignet. Die Ernsthaftigkeit würde dadurch verloren gehen. Da Kommunikation ohnehin störanfällig ist, sollte der direkte persönliche Austausch auch – oder sogar gerade – in der heutigen Zeit nicht zu kurz kommen.

contimedu: Wenn eine neue ZFA oder ZMP gefunden ist, hört für viele Zahnärzte die Personalarbeit schon wieder auf. Wir haben gelernt, dass die Auswahl von neuen Mitarbeitern nur einen kleinen Teil der „Human Resources“ ausmacht, quasi die Eingangstreppe zum Haus des Personals. Wie geht es aus Ihrer Sicht weiter?

Bianca Rieken: Wenn neue Mitarbeiter gefunden sind, geht eigentlich die Personalarbeit erst richtig los. Da sich die Personalsuche leider so extrem schwierig gestaltet, ist es umso wichtiger, dass der Einstieg gelingt.

Das fängt bei der Gestaltung des ersten Tages an: Am ersten Arbeitstag sollte der neue Mitarbeiter von seinem Vorgesetzten begrüßt und allen Kollegen im Praxisteam vorgestellt werden, die selbstverständlich bereits vorab informiert wurden. Die Zuordnung einer erfahrenen Kollegin, an der sich der neuen Mitarbeiter orientieren und bei ihr erstmal mitlaufen kann, gibt Sicherheit und Orientierung. Wenn sogar ein Einarbeitungsplan existiert, kann eine umfassende Einarbeitung sichergestellt und ein durchdachtes Konzept vermittelt werden.

Wichtig ist, dass die Führungskraft mit dem neuen Mitarbeiter im engen Kontakt steht, zum Beispiel am Ende der ersten Woche das Gespräch sucht. Aber auch in den Folgewochen zeigt ein enger Austausch Interesse, Wertschätzung und gibt die Möglichkeit, die Werte der Praxis zu vermitteln und die Integration und Einarbeitung sicherzustellen.

contimedu: Als Fort- und Weiterbildungsportal liegt uns die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen in der Assistenz sehr am Herzen. Einerseits gibt es seitens der Praxisleitung natürlich immer die Befürchtung, dass die Mitarbeiterin nach Erreichen eines „Meilensteins“ (ZMF, ZMP, DH, AZP, PM usw.) die Praxis verlassen könnte. Andererseits ist die Anwendung der neuen Kenntnisse am bestehenden Arbeitsplatz oft ideal in die bekannten Praxisabläufe zu integrieren – insbesondere, da ja auch die Kolleginnen Bescheid wissen. Gibt es von Ihnen dazu einen Tipp: Talente in der eigenen Praxis weiterbilden oder „fertige Spezialisten“ anstellen?

Bianca Rieken: Bei dem vorhandenen Personalmangel kommt man gar nicht darum herum, sich seine eigenen Mitarbeiter entsprechend auszubilden. Oft ist das sogar günstiger, als Fachkräfte mit höherer Qualifizierung teuer einzukaufen. Hinzu kommt, dass man als Praxis nur erfolgreich bleiben oder noch erfolgreicher werden kann, wenn sich auch das eigene Personal weiterentwickelt und fortbildet. Auch um MitarbeiterInnen Perspektiven zu bieten und sie dadurch an die Praxis zu binden, ist es unumgänglich, sie bei ihrer Entwicklung zu unterstützen. Bindungsvereinbarungen, die vorab geschlossen werden, können dazu beitragen, dass fertig ausgebildete Mitarbeiter sich anschließend nicht wegbewerben.

Hier gibt es weitere Informationen zur BFS-Fortbildung mit Bianca Rieken.