Anzeige

Nobel Biocare launcht Keramikimplantat

NobelPearl unterstützt das natürliche Erscheinungsbild des Weichgewebes. Sein weißes Material ist bei Patienten mit dünner Mukosa besonders vorteilhaft.

NobelPearl unterstützt das natürliche Erscheinungsbild des Weichgewebes. Sein weißes Material ist bei Patienten mit dünner Mukosa besonders vorteilhaft.

Im vergangenen Herbst hatte Nobel Biocare die Kooperation mit Dentalpoint und den Einstieg in den Markt für Keramikimplantate bekanntgegeben. Jetzt präsentierte das Unternehmen beim Launch-Event in Zürich-Kloten vor Fachpresse und geladenen Gästen offiziell sein Keramikimplantatsystem: NobelPearl.

„Die erste Perle, die wir entwickelt haben“, leitete Erik Küper, Regional Director D-A-C-H, nach einem kurzen Blick auf die Evolution der Keramikimplantologie ein, bevor mit Dr. Jens Tartsch und Dr. Norbert Cionca zwei ausgewiesene Experten auf Studienlage und kontrovers diskutierte Aspekte in diesem Segment eingingen. Wie sind die Schweizer in Sachen Innovation aktuell aufgestellt? Einen Überblick dazu lieferte Prof. Dr. Stefan Holst, Vice President Implant System & Research.

Eindeutiger Trend

Auf dem Markt für Zahnimplantate ist ein Trend erkennbar: Patienten bevorzugen zunehmend metallfreie Lösungen und verlangen nach Versorgungen, die optisch und sensorisch dem natürlichen Zahn entsprechen. NobelPearl ist eine einzigartige Alternative zu Titan. Es handelt sich um eine hundertprozentig metallfreie, zweiteilig-verschraubte Implantatlösung mit einer zementfreien Innenverbindung, konzipiert um das natürliche Erscheinungsbild des Weichgewebes zu unterstützen. Besonders vorteilhaft ist das weiße Zirkoniumdioxid bei Patienten mit einer dünnen Mukosa [1]. Es hat sich gezeigt, dass die Durchblutung der periimplantären Mukosa rund um Zirkoniumdioxid mit der Mikrozirkulation rund um den natürlichen Zahn vergleichbar ist [2], und dass Zirkoniumdioxid außerdem zu geringer Plaqueanlagerung neigt [3, 4, 5].

Zementfreie Flexibilität

Bisher erschien vielen implantologisch tätigen Zahnärzten, Zement als einzige Möglichkeit für die Eingliederung von Versorgungen. Intraorale Zementierung ist eine mögliche Option; allerdings wird die Existenz von Zementüberschüssen mit Weichgewebeentzündungen und der Entwicklung von periimplantärer Mukositis und Periimplantitis in Verbindung gebracht [6]. Um dieses Risiko durch eine verschraubte Lösung zu umgehen und trotzdem hundertprozentig metallfrei zu bleiben, wird bei NobelPearl die innovative Vicarbo-Schraube aus karbonfaserverstärktem Kunststoff verwendet. Außerdem bietet NobelPearl dank der zweiteiligen, reversibel verschraubten und zementfreien Innenverbindung im Vergleich zu einteiligen oder zementierten Keramikimplantaten größere prothetische Flexibilität.

Metallfrei, aber belastbar

Die Vicarbo-Schraube, für haltbare Keramik-Keramik-Verbindungen konzipiert, widersteht den Zugkräften, während die Keramik die Druckkräfte absorbiert. Das keramische Material – aluminiumoxidverstärktes Zirkoniumdioxid (ATZ) – zeichnet sich durch hohe Festigkeit aus, um erfolgreiche Ergebnisse zu liefern [7]. Das Gewindedesign und die konische Implantatform wurden zusammen mit dem entsprechenden Bohrprotokoll entwickelt, um hohe Primärstabilität zu erzielen. Die hydrophile, sandgestrahlte und säuregeätzte Zerafil-Oberfläche, kombiniert mit der teilweise maschinierten Schulter, führt zu nachweislich guter Osseointegration [8, 9]. Bei der Herstellung werden sowohl Implantat als auch Abutment aus heiß-isostatisch gepressten (HIP) Zirkoniumdioxid ATZ-Blanks gefräst – ohne nachträgliche Sinterung und abschließende Nachbearbeitung. Diese Vorgehensweise ermöglicht ein hohes Niveau an Maßgenauigkeit und Präzision, bei hoher Materialstabilität.

Evolution keramischer Lösungen

Während der kontinuierlichen Weiterentwicklung keramischer Implantate durch den Fertigungspartner von Nobel Biocare zeigte sich mit jeder neuen Produktgeneration eine Zunahme der Implantatüberlebensrate [8]. Jetzt gibt es NobelPearl als neueste Behandlungsoption sowohl mit einer Auswahl gängiger Versorgungsmöglichkeiten, als auch im digitalen Workflow von Nobel Biocare integriert. Behandler, die Ihren Patienten größere Auswahlmöglichkeiten bieten wollen, können mit dieser leicht umsetzbaren Lösung zuversichtlich in die keramische Implantologie einsteigen.

Quelle: Nobel Biocare

Literatur

[1] Cosgarea R, Gasparik C, Dudea D, et al. Peri-implant soft tissue colour around titanium and zirconia abutments: a prospective randomized controlled clinical study. Clin Oral Implants Res 2015;26(5):537-544

[2] Kajiwara N, Masaki C, Mukaibo T, et al. Soft tissue biological response to zirconia and metal implant abutments compared with natural tooth: microcirculation monitoring as a novel bioindicator. Implant Dent 2015;24(1):37-41

[3] Cionca N, Hashim D, Mombelli A. Zirconia dental implants: where we are now, and where are we heading? Periodontol 2000 2017; 73(1):241-258

[4] Scarano A, Piattelli M, Caputi S, et al. Bacterial adhesion on commercially pure titanium and zirconium oxide disks: an in vivo human study. J Periodontol 2004;75(2):292–296

[5] Rimondini L, Cerroni L, Carrassi A, et al. Bacterial colonization of zirconia ceramic surfaces: an in vitro and in vivo study. Int J Oral Maxillofac Implants 2002;17(6):793–798

[6] Wilson TG Jr. The positive relationship between excess cement and peri-implant disease: a prospective clinical endoscopic study. J Periodontol 2009;80(9):1388-1392

[7] Kohal RJ, Wolkewitz M, Mueller C. Aluminareinforced zirconia implants: survival rate and fracture strength in a masticatory simulation trial. Clin Oral Implants Res 2010;21(12):1345-1352

[8] Jank S, Hochgatterer G. Success rate of two-piece zirconia implants: a retrospective statistical analysis. Implant Dent 2016;25(2):193-198.

[9] Chappuis V, Cavusoglu Y, Gruber R, et al. Osseointegration of zirconia in the presence of multinucleated giant cells. Clin Implant Dent Relat Res 2016;18(4):686–698