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Von der Anamnese bis zur Injektion

Dabei erstellten Prof. Monika Daubländer, PD Dr. Peer Wolfgang Kämmerer und Prof. Frank Liebaug einen praxisnahen Leitfaden zur dentalen Lokalanästhesie für die tägliche Arbeit. Eine Tabelle zur Anästhetikum-Wahl als Kitteltaschen-Karte fasst die neuen und wichtigsten Empfehlungen zusammen. Sie kann gemeinsam mit einer ausführlichen Übersicht der Round-Table-Erkenntnisse kostenlos unter Angabe der Praxisanschrift per E-Mail an medinfo.de@sanofi.com bestellt werden.

Auf dem Weg zu einer erfolgreichen und differenzierten Lokalanästhesie sehen die Experten des Sanofi-Round-Tables vier wesentliche Schritte: von der Anamnese über die obligatorische Aufklärungspflicht bis hin zur Wahl der passenden Injektionstechnik und des Lokalanästhetikums. Mit ihren „Tipps aus der Praxis für die Praxis“ entkräften die erfahrenen Experten Mythen und bieten eine Hilfestellung für eine patienten- und indikationsorientierte sowie sichere Schmerzausschaltung. Dabei berücksichtigen sie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen.

Empfehlungstabelle für die Lokalanästhesie

Empfehlungstabelle für die Lokalanästhesie

Bei der Anamnese betonen die drei Experten, dass gesundheitsrelevante Fragen nicht einfach nur abgehakt werden können. Vielmehr sollte der Zahnarzt persönlich im Patientengespräch medizinisch relevante Informationen mit den Patienten-Angaben im Anamnesebogen abgleichen – darin handschriftliche Ergänzungen vornehmen – und auch die Erwartungshaltung des Patienten in Erfahrung bringen.

Somit kann der Behandler die Anamnese rechtssicher dokumentieren und das optimale Lokalanästhetikum sowie die richtige Dosierung des eventuell benötigten Vasokonstriktors für den jeweiligen Patienten ermitteln. Vor allem die Zunahme chronischer Erkrankungen unter den Patienten in allen Altersgruppen erhöht die Bedeutung der Anamnese. Die Aktualisierung der Anamnese empfehlen die Round-Table-Teilnehmer vor jedem neuen Behandlungszyklus oder ein Mal im Jahr.

Die Aufklärung des Patienten nicht vergessen!

Ebenfalls erforderlich ist eine Patientenaufklärung, da die Lokalanästhesie als medizinischer Eingriff gilt. Um rechtssicher zu handeln, eignet sich in der Praxis ein standardisiertes Aufklärungsgespräch, in dem vor der Injektion Risiken und Alternativen aufgezeigt werden. Dabei sind die Leitungsanästhesie, Infiltrationsanästhesie und die intraligamentäre Anästhesie als die drei primären Injektionstechniken mit ihren Risiken zu nennen und gemeinsam mit Vollnarkose und Anästhesieverzicht als Alternativen vorzustellen.

Vor- und Nachteile der primären Injektionstechniken

Die drei primären Injektionstechniken werden mit Indikationen/Kontraindikationen sowie Vor- und Nachteilen beschrieben und Tipps gegeben. Bei der Leitungsanästhesie betonen die Experten beispielsweise die Gefahr von Nervschädigungen, Gefäßschädigungen, Hämatombildungen sowie das Risiko einer intravasalen Injektion.

Auch der Nadelbruch bei der Leitungsanästhesie des N. alveolaris inferior sei eine mögliche Komplikation. Um die intravasale Injektion zu vermeiden, halten die Experten im Unterkiefer eine mehrmalige Aspirationsprobe für unerlässlich: mindestens zwei Mal in zwei Ebenen nach Drehen der Kanüle. Bei positiver Aspiration ist die Kanüle zu wechseln.

Einschränkungen der ILA im posterioren Unterkiefer

Die Infiltrationsanästhesie betrachten die Round-Table-Teilnehmer im posterioren Unterkiefer ab dem zweiten Prämolaren aufgrund der Dicke des kortikalen Knochens als schwierig. Bei mehrfachen Injektionen ist eine mögliche Überdosierung zu beachten. Langsames Injizieren von etwa 1 Milliliter pro 30 Sekunden reduziert den Injektionsschmerz.

Die intraligamentäre Anästhesie halten die Round-Table-Teilnehmer bei allen präparatorischen und endodontischen Maßnahmen und auch bei einfachen oralchirurgischen Eingriffen für geeignet. Die Vorteile überwiegen gegenüber den Nachteilen, die vor allem in Form von Drucknekrosen und Elongation der anästhesierten Zähne bei zu hohem Injektionsdruck bestehen können. Mit einer Druckbegrenzung im Injektionsinstrument (Ultraject) lassen sie sich leicht vermeiden.

Empfehlungen für verschiedene Applikationsorte

Bei den Empfehlungen zu den Lokalanästhetika fokussieren die Experten auf vierprozentiges Articainhydrochlorid, das durch den Vasokonstriktor Adrenalin in verschiedenen Dosierungen ergänzt werden kann. Die Kombination wird in Deutschland fast ausschließlich verwendet. Als Originalhersteller und Marktführer in Deutschland [2] bietet Sanofi Articain-Produkte in verschiedenen Adrenalin-Konzentrationen und ohne Adrenalin an. Der vasokonstriktorische Zusatz verlängert die therapeutische Nutzzeit, ist aber nicht unbedingt bei jedem Eingriff erforderlich und je nach Patientenkonstitution auch kontraindiziert.

Bei jeder Verwendung von Vasokonstriktoren sind Kontraindikationen zu berücksichtigen. Vor allem bei der Leitungsanästhesie sehen Daubländer, Kämmerer und Liebaug teilweise keine Notwendigkeit für den Adrenalinzusatz und bei versehentlichem intravasalen Injizieren sogar Risiken. Stattdessen sollte Articain ohne Adrenalin verwendet werden, das die Experten auch bei der intraligamentären Anästhesie für geeignet halten.

Bei schmerzarmen Routineeingriffen unter Infiltrationsanästhesie sei Articain ohne Adrenalin ebenfalls ausreichend. Bei benötigter Pulpenanästhesie raten die Experten zu Articain 1:200.000. Für sehr lange dauernde Eingriffe ist auch Articain 1:100.000 in der Infiltrationsanästhesie geeignet – jedoch nicht bei Leitungsanästhesie und intraligamentärer Anästhesie.

Mit diesen Erkenntnissen und auf Basis der Anamnese sowie der Patientenaufklärung lässt sich für jeden Patienten die Lokalanästhesie differenziert einsetzen. Die Wahl der passenden Injektionstechnik und des Lokalanästhetikums fasst eine Übersicht mit den Empfehlungen von Daubländer, Kämmerer und Liebaug für verschiedene Applikationsorte zusammen. Die Übersicht unterstützt im Alltag eine sichere Lokalanästhesie. Sie kann in Form einer handlichen Kitteltaschen-Karte und gemeinsam mit einer ausführlichen Übersicht der Round-Table-Erkenntnisse kostenlos unter Angabe der Praxisanschrift per E-Mail (medinfo.de@sanofi.com) beim Lokalanästhesie-Experten Sanofi bestellt werden.

Literatur

[1] Daubländer M, Kämmerer PW, Liebaug F: Differenzierte Lokalanästhesie – Ein praxisnaher Leitfaden. Dental Magazin. 2016;34(8):42-47
[2] GfK – DDM Jahresbericht, 1. Halbjahr 2016