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BZÄK und CP GABA verleihen Präventionspreis

Blumen für die Preisträger (v.l.): Dr. Marianne Gräfin v. Schmettow (CP GABA), Dr. Gerhard Schmalz und Prof. Dr. Dirk Ziebolz (2. Platz), Prof. Dr. Hüsamettin Günay (1. Platz), Dr. Boris Jablonski (3. Platz), Prof. Dr. Dietmar Oesterreich (BZÄK)

Blumen für die Preisträger (v.l.): Dr. Marianne Gräfin v. Schmettow (CP GABA), Dr. Gerhard Schmalz und Prof. Dr. Dirk Ziebolz (2. Platz), Prof. Dr. Hüsamettin Günay (1. Platz), Dr. Boris Jablonski (3. Platz), Prof. Dr. Dietmar Oesterreich (BZÄK)
 

Als ein Baustein der gemeinsamen "Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland" haben Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und CP GABA jetzt in Berlin den Präventionspreis „Medizin und Zahnmedizin – Prävention verbindet“ verliehen. Die Initiatoren zeichneten drei Projekte aus, die mit zukunftsorientierten Ansätzen die interdisziplinäre Gesundheitsförderung vorantreiben.

Der unabhängigen Jury gehörten unter anderem Prof. Dr. Henrik Dommisch (Charité Universitätsmedizin Berlin) und Prof. Dr. Ulrich Schiffner (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) an. Die Experten legten bei ihrer Auswahl Wert darauf, dass die prämierten Projekte praxisnah, wissenschaftlich fundiert und bundesweit umsetzbar sind. Der Präventionspreis ist mit einem Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro dotiert, informieren die Initiatoren.

Die Preisträger

Der erste Preis geht laut Presseinfo an die sechsköpfige Arbeitsgruppe „Zahnärztliche Gesundheitsförderung interdisziplinär“ der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Hüsamettin Günay wird für ihr Projekt zur Integration der zahnärztlichen Gesundheitsförderung im Diabetespass und in Diabetesschulungen ausgezeichnet. Die Forscher erarbeiteten ein Einlegeheft für den Diabetespass, das Informationen zu Zahn- und Mundgesundheit enthält und in dem zahnärztliche Befunde und Therapiemaßnahmen eingetragen werden können. Außerdem entwickelte die Arbeitsgruppe das Modul „Zahnärztliche Gesundheitsförderung“ zur Integration in Diabetesschulungen. Dadurch sollen Diabetespatienten unter anderem besser über die Bedeutung der häuslichen Mundhygiene und die Wechselwirkungen zwischen allgemeiner und Mundgesundheit aufgeklärt werden.

Den zweiten Platz belegen Dr. Gerhard Schmalz, Dr. Klaus-Jürgen Fischer (beide Werdau OT Steinpleis) und Prof. Dr. Dirk Ziebolz (Leipzig). Sie entwickelten ein Konzept zur „Detektion von (Prä-) Diabetes im Rahmen eines präventionsorientierten parodontalen Therapiekonzepts in der zahnärztlichen Praxis unter Verwendung eines adaptierten fragebogenbasierten Screenings“. Hintergrund ist die wissenschaftlich nachgewiesene bidirektionale Beziehung zwischen Parodontitis und Diabetes. Umgesetzt wird das Konzept im Rahmen einer Parodontitis-Spezialsprechstunde, in der Patienten mit einer schweren Parodontitis anhand eines validierten Fragebogens auf ein bestehendes Diabetesrisiko hin untersucht werden. Sind die ermittelten Werte auffällig, werden die Patienten mit einem entsprechenden Arztbrief und der Bitte um weitere Abklärung an ihren Hausarzt weitergeleitet.

Dr. Boris Jablonski (Lollar/Hessen) belegt den dritten Platz. Sein Projekt widmet sich der „Gesundheitsförderung und Prävention von Pflegebedürftigen im eigenen Zuhause oder in Alten- und Pflegeeinrichtungen anhand von digitalen und telemedizinischen Möglichkeiten“. Kern des vorgestellten Präventionskonzepts ist es, die Befunderhebung und Diagnoseerstellung effektiver zu gestalten, indem digitale Techniken eingesetzt werden. So können zum Beispiel digitale Unterlagen oder die Nutzung eines mobilen Touchpads, das direkt mit der Praxissoftware verbunden ist, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten, Ärzten sowie Alten- und Pflegeheimen vereinfachen. Ziel des prämierten Präventionskonzepts ist es, die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen mit Pflegebedarf zu verbessern.

Das Schwerpunktthema

Das aktuelle Fokusthema der Initiative widmet sich der Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit von medizinischen und zahnmedizinischen Fachdisziplinen. Auch wenn mittlerweile die Mundgesundheit schon häufig als wesentlicher Bestandteil der Allgemeingesundheit anerkannt wird, konzentrieren sich Präventionsansätze überwiegend auf die einzelnen Fachgebiete. Da es aber wichtige Risikofaktoren gibt, die viele Erkrankungen betreffen, sollte Gesundheitsförderung nicht aufgegliedert werden, so die Initiatoren.

Die Initiative

Das Ziel der 2014 von BZÄK und CP GABA ins Leben gerufenen Initiative ist es, praxisrelevante Präventionskonzepte zu fördern, die zu einer mundgesunden Zukunft führen. Erfolgreiche Projekte und vielversprechende Ansätze sollen identifiziert, ausgezeichnet und durch Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden. Die bisherigen Fokusthemen der Initiative waren „Frühkindliche Karies“ (Early Childhood Caries – ECC), Mundgesundheit in der Pflege sowie interdisziplinäre Gruppenprophylaxe.

Quelle: CP Gaba, BZÄK