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Cerec: CAD/CAM-Pionier Werner Mörmann wird 75 Jahre

Alle fünf Sekunden wird irgendwo auf der Welt eine Cerec-Restauration eingesetzt, so eine Presseinformation des Dentalunternehmens Dentsply Sirona. Bis heute sind demnach so mehr als 35 Millionen Inlays, Onlays, Kronen, Veneers und Abutments zusammengekommen, die von rund 38.000 Cerec-Anwendern hergestellt und ihren Patienten in einer Sitzung eingesetzt worden sind.

Werner H. Mörmann

Alternative für Amalgamfüllungen

Als Dr. Dr. Werner H. Mörmann gemeinsam mit dem Elektroingenieur Dr. Marco Brandestini vor mehr als 30 Jahren eine Alternative für Amalgamfüllungen suchte, und sie die Idee einer Maschine für die computergestützte Herstellung von keramischen Restaurationen entwickelten und damit das Zeitalter der Digitalisierung in der Zahnheilkunde einläuteten, waren beide Forscher ihrer Zeit weit voraus.

Der 1941 in Göppingen geborene Mörmann wechselte nach Studium und Dissertation in Heidelberg 1970 an das Zahnärztliche Institut Zürich. Dort promovierte er 1973/1974 ein weiteres Mal. An der Universität Zürich wurde damals die Adhäsivtechnik als Lösung für das Problem des Verbunds von Restauration und Restzahn diskutiert, und Keramik erschien Mörmann als das geeignete Restaurationsmaterial, weil es in Form, Farbe und physikalischen Eigenschaften der Zahnsubstanz sehr ähnlich war. Gemeinsam konzipierten Mörmann und Brandestini eine 3-D-Mundkamera für die optische Abformung der Präparation, ein Schleifgerät zur computergestützten Produktion der Restaurationen und die Steuerungssoftware. Am 19. September 1985 wurde mit dieser Methode das erste Keramikinlay gefertigt.

Cerec als neuer Therapieansatz

Seine visionäre Idee eröffnete der Zahnheilkunde einen völlig neuen Therapieansatz und wurde zur Grundlage seiner wissenschaftlichen Karriere. Im selben Jahr wurde Mörmann der Titel des Titularprofessors verliehen. 1992 gründete er die Station für Zahnfarbene-&-Computer-Restaurationen (SZCR) am Zahnärztlichen Institut der Universität Zürich, die seither führend in der computergestützten Zahnheilkunde ist.

Für die Serienproduktion seines CAD/CAM-Systems, seither Cerec (CEramic REConstruction) genannt, konnte Mörmann 1986 die Dentalsparte der Firma Siemens gewinnen, die 1997 in Sirona aufging und heute als Dentsply Sirona am Markt agiert. In den folgenden Jahren hatte das Unternehmen maßgeblichen Anteil an der Weiterentwicklung der CAD/CAM-Technologie zu einer zuverlässigen Behandlungsmethode. Diese Zuverlässigkeit wird nach Herstellerangaben durch mehr als 250 klinische Studien belegt. Auch für die Weiterleitung der Abformdaten ins zahntechnische Labor zur Fertigung von großspannigen und komplexen Restaurationen mit dem Labor-CAD/CAM-System inLab entwickelte Dentsply Sirona die notwendigen Geräte und Software-Tools.

"Die Dentalbranche ist Werner Mörmann zu großem Dank verpflichtet", sagt Dr. Joachim Pfeiffer, Chief Technology Officer und vormals Group Vice President CAD/CAM bei Dentsply Sirona: "Seine Restaurationsmethode wurde durch die geniale Erfindung und kontinuierliche Weiterentwicklung von Cerec zum Motor der Digitalisierung der Zahnheilkunde und zur Grundlage vieler innovativer Verfahren, die die Zahnheilkunde besser, sicherer und schneller machen."