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Zahnarztpraxen bei Hygienekosten stärker entlasten

KZV Berlin fordert von den gesetzlichen Krankenkassen stärkere finanzielle Unterstützung.

KZV Berlin fordert von den gesetzlichen Krankenkassen stärkere finanzielle Unterstützung.

Die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) Berlin fordert die gesetzlichen Krankenkassen abermals auf, sich an den steigenden Hygienekosten in den Praxen zu beteiligen, und beruft sich auf aktuelle Stellungnahmen zum Corona-Risikomanagement in der Zahnarztpraxis. Diese empfehlen, vor der Behandlung Mundspülungen anzuwenden, um das Infektionsrisiko für das Praxisteam zu reduzieren – so etwa die S1-Leitlinie „Umgang mit zahnmedizinischen Patienten bei Belastung mit Aerosol-übertragbaren Erregern“ der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK).

Die KZV Berlin erneuert Appell

Dr. Jörg Meyer, Vorsitzender des Vorstands der KZV Berlin: „Bisherige Verhandlungen hierzu sind leider fehlgeschlagen. Die Krankenkassen lehnten eine Vergütung ab, weil sie befürchteten, diese Abrechnungsmöglichkeit würde zu Leistungsanreizen führen. Für mich ist dies nur als klare Positionierung der Krankenkassen interpretierbar. Sie möchten der Zahnärzteschaft eine grundsätzliche Überversorgung unterstellen. In Zahnarztpraxen herrschen strengste Hygienevorschriften, deren Einhaltung die Gesundheitsbehörden regelmäßig kontrollieren. Es gibt kaum einen anderen Berufsstand, der bereits vor der Corona-Krise routinemäßig Flächen- und Händedesinfektion einsetzte und bei dem Handschuhe, Visier und Mund-Nasen-Schutz ganz selbstverständlich zur Standardausrüstung gehören. Diese hohen Hygiene- und Infektionsschutzstandards sind nach Ausbruch der Pandemie nochmals verstärkt worden. Die Kosten hierfür dürfen aber nicht allein den Zahnarztpraxen aufgebürdet werden. Die Krankenkassen haben eine Pflicht, daran mitzuwirken, das Infektionsrisiko in den Praxen gering zu halten – erst recht mit Blick auf steigende Infektionszahlen.“