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Wenn aus Theorie Praxis wird

Nico Heinrich und Markus Lenhardt sitzen am Fluss

Nico Heinrich und Markus Lenhardt

Theoretische Artikel klingen immer gut und sind das eine, aber das Gelesene auch umzusetzen, das andere. Ein „Best Practice“-Beispiel, passend zum vorangegangenen Beitrag, bietet das folgende Interview von Nico Heinrich mit Markus Lenhardt, einem der Gründer des Unternehmens Densera.

Was ist Densera eigentlich?

Densera ist durch eine „Dachterrassenidee“ während des Studiums in Köln entstanden. Wir haben uns, typisch für Zahntechniker, sehr oft über den Alltag in Dentallaboren unterhalten und haben schnell festgestellt, dass die Problematiken von Husum bis nach München die Gleichen sind. Also gründeten wir nach unserem Abschluss an der Europäischen Fachhochschule Köln das StartUp Densera als Labor mit der Kernkompetenz als externe CAD/CAM-Abteilung für Praxis und Labor tätig zu sein. Mittlerweile hat sich unsere Tätigkeit aber auch in den Bereich der unternehmensunabhängigen Beratung für digitale Lösungen entwickelt.

Wow, sehr interessant! Wie sieht eure Unternehmenskultur genau aus und wie unterscheidet sich eure Herangehensweise von der eines klassischen Dentallabors?

Wir würden uns prinzipiell auch als klassisches Dentallabor bezeichnen, möchten aber ein Unternehmen sein, das auf Grund eines modernen Führungsstils eine Vorreiterrolle einnehmen kann und sich bewusst mit seiner Unternehmenskultur befasst. Die wenigsten Unternehmen schaffen es Ihren Mitarbeiter/in eine Plattform zu geben, Geschweige denn eine für diese aufzubauen. Eklatant wird dies bei den Einstellungskriterien offenbart in dem zwischen Arbeitskraft und Teambereicherung differenziert werden muss. Wir möchten als Team agieren und den Teamgedanke leben, anstatt ihn nur zu bewerben.

Was sind die Leitgedanken, die hinter dieser Beschreibung stecken?

Der Anspruch an Densera besteht zum einen darin, dass wir für unsere Kunden sämtliche zahntechnische Produkte nach den aktuellsten digitalen Möglichkeiten herstellen möchten. Wichtig ist dabei aber, dass digitale Lösungen in der Zahntechnik analoges Know-How voraussetzen. Wir versuchen also das Beste aus beiden Welten zu vereinen.
Dazu fördern wir unsere Teammitglieder nach den eigenen Stärken und bieten entsprechende Entfaltungsmöglichkeiten.

Wir sind der Meinung, dass zahntechnische Arbeiten keine Einzelleistungen sind, sondern in 99 Prozent der Fälle ein sich gegenseitig ergänzendes Team dahinter steht.

Wie seht ihr euer eigenes Betriebsbild, im Kontext zum Teambild und zum Selbstbild?

Der zu verfolgende Ansatz liegt darin gemeinsam zu wachsen ohne dabei den eigenen Charakter und die eigene Philosophie im Gesamtkontext zu verlieren. Wir stehen damit konträr zum hierarchischen oder autokratischen Führungskonzept. Wir arbeiten bewusst zusammen und schaffen so eine Marke mit der sich Jede und Jeder die/der noch zu uns stoßen wird identifizieren kann.
Speziell sieht das bei uns so aus, dass Tim zum Beispiel bald BWL bzw. PR-Management studieren wird, Sebastian ist es ein Anliegen auch die nächste Generation für die Zahntechnik zu begeistern. Christian beschäftigt sich aktuell mit Innovationsmanagement in der Fertigung und Markus studiert Zahnmedizin in Regensburg.
Trotzdem trägt jeder Einzelne in seiner Tätigkeit etwas zum Betriebsbild bei, das definiert uns als Densera.

Ergeben sich damit nicht enorme Herausforderungen?

Insgesamt ist dieses Konzept fest in unserem Mindset verankert, jedoch muss dabei in Betracht gezogen werden, dass nur der/diejenige vollen Einsatz zeigen kann, wenn Verständnis Überzeugung und Leidenschaft als treibende Kraft genutzt und damit zielführend eingebracht werden. Dies bringt natürlich einen Mehraufwand mit sich.
Kommunikation ist auch hier der Schlüssel zum Erfolg.
Wir haben dazu regelmäßige Besprechungen, in denen wir uns als Team neu fokussieren und updaten. Das „Team Densera“ trägt somit vollkommen authentisch das „Unternehmen-Densera“ nach außen und transportiert so die Unternehmensmarke zum Kunden und zu potenziellen Bewerbern.

Wie sehen solche Gespräche aus und in welchen Abständen redet ihr miteinander?

Da wir als Startup an vier Standorten völlig dezentral und arbeiten und den ganzen Tag agil auf die Bedürfnisse unserer Kunden reagieren haben wir täglich ab 7 Uhr ein sogenanntes „Standup-Meeting“ etabliert um genau die oben genannten Ergebnisse zu erzielen.
Durch unser „Standup-Meeting“ sind wir aber nicht nur technisch up-to-date, sondern auch nah an den Teammitgliedern und können schnell reagieren wenn der Schuh auch mal persönlich drückt.

Meine letzte Frage: Habt ihr einen Leitsatz, den ihr an die Leser weitergeben möchtet?

Da gibt es viele Sätze. Ehrlicherweise läuft bei uns auch nicht immer alles reibungslos, jeder muss zwischendurch auch an sich selbst arbeiten, damit die Performance in sich stimmig ist. Uns ist speziell wichtig geworden, dass am Ende des Tages nicht nur die Kronenpassung entscheidend ist, sondern auch der Weg dahin.

(v.l.n.r.) Christian Ingwersen, Markus Lenhardt, Sebastian Jellinek, Tim Siebeneich vor weißem Hintergrund

(v.l.n.r.) Christian Ingwersen, Markus Lenhardt, Sebastian Jellinek, Tim Siebeneich

Das Team

Markus Lenhardt (Marketing)
Bachelor of Science Digitale dentale Technologie
Bachelorarbeit: „Prozessmanagment Analyse und Optimierung von Prozessketten im Bereich der Herstellung von festsitzenden Zahnersatz“

Sebastian Jellinek (Produktion)
Bachelor of Science Digitale dentale Technologie
Bachelorarbeit: Die Galvanotechnik auf dem Prüfstand - Relevanz und Funktionsweise in der modernen Zahntechnik

Christian Ingwersen (Produktion)
Bachelor of Science Digitale dentale Technologie
Bachelorarbeit: „Inwieweit wird das Metallgefüge von Gerüsten beeinflusst, die im SLM-Verfahren    hergestellt wurden?“

Tim Siebeneich (Buchhaltung)
Studienbeginn BWL und Marketing