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Endodontie: „Behandlungsvorteile, die ich nicht mehr missen möchte“

Im vierten Teil einer kleinen Serie zum Maillefer-Feilensystem Protaper Gold (Dentsply Sirona Endodontics) rückt ein Interview mit dem erfahrenen Endo-Spezialisten Dr. Henning Bahnemann, MSc, Endopur-Praxisklinik für Endodontologie, endodontologische Chirurgie und dentale Traumatologie, die Möglichkeiten des neuen Feilensystems in den Fokus. Im Gespräch wird unter anderem die Frage geklärt, was sich durch diese Neuentwicklung für die Arbeit des endodontologisch tätigen Zahnarztes ändert.

Herr Dr. Bahnemann, Sie sind in Frankfurt am Main in einer Praxisklinik tätig. Wie genau sind Sie dort aufgestellt und was ist Ihr Aufgabenbereich?

Dr. Henning Bahnemann: Wir sind eine private Praxisklinik, spezialisiert auf Endodontologie und dentale Traumatologie. Mit unserem Team aus insgesamt fünf erfahrenen Endodontologen arbeiten wir dabei als Überweisungspraxis eng mit den Hauszahnärzten unserer Patienten zusammen. Ich persönlich konzentriere mich seit rund zehn Jahren vollkommen auf das Feld der Wurzelkanalbehandlungen und habe hierfür frühzeitig mit dem Master of Science in Endodontologie die entsprechende Basis geschaffen. Heute ist mein Arbeitsalltag daher nahezu ausschließlich von Wurzelkanalbehandlungen unter dem OP-Mikroskop geprägt.

Mit welchen Fällen haben Sie es dabei in der Regel zu tun?

Bahnemann: Selbstverständlich decken wir die gesamte Bandbreite endodontologischer Behandlungen ab, als Überweisungspraxis finden aber vor allem jene Patienten den Weg zu uns, bei denen komplexere Probleme vorliegen. Insofern sind die „normalen“ Fälle bei uns eher die Ausnahme. Revisionen, Traumafälle, komplizierte Anatomien oder stark entzündete Wurzelkanäle hingegen sehen wir häufiger.

Pro glider

Wie bewältigen Sie diese Fälle? Auf welches Feilensystem greifen Sie dabei zurück?

Bahnemann: Wir setzen schon seit einiger Zeit auf Nickel-Titan-Instrumente mit variabler Konizität. Ganz konkret habe ich persönlich zuletzt mit den Maillefer-Systemen Protaper Universal sowie Protaper Next von Dentsply Sirona gearbeitet. Seit Neuestem haben wir allerdings die Möglichkeit, auf das weiterentwickelte System Protaper Gold, das auf der Technologie von Protaper Universal basiert, zurückzugreifen.

Was genau ist neu an diesem System und worin liegen Vorteile für Ihre tägliche Arbeit?

Bahnemann: Die Instrumente dieses Feilensystems verfügen aufgrund einer speziellen Wärmebehandlung während des Herstellungsprozesses über spezielle positive Materialeigenschaften. Dazu gehört insbesondere eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Ermüdungsbrüche aufgrund der spürbar erhöhten Flexibilität. Die Vorteile für den endodontologischen Behandlungsalltag liegen auf der Hand: Einerseits kann ich die Feilen mit einer erhöhten Sicherheit einsetzen, also auch in Fällen, in denen mir das Bruchrisiko bislang zu hoch war. Andererseits bieten sich durch die verbesserte Flexibilität auch neue Möglichkeiten. So lassen sich die Instrumente beispielsweise vorbiegen, das ging vorher nicht – und das obwohl man sie rotierend verwendet. Auf diese Weise wird der Zugang zum Wurzelkanal deutlich erleichtert, beispielsweise wenn ich es mit einer Stufe oder Abzweigung im Kanal zu tun habe.

Darüber hinaus verfügen die Instrumente über einen verkürzten Schaft, was mir speziell im Seitenzahnbereich ein besseres Handling ermöglicht. Ich persönlich empfehle übrigens die Single-Use-Verwendung von Protaper Gold. Bei uns in der Praxis wird kein Instrument zweimal verwendet, da das Risiko von Feilenbruch und Kreuzkontamination zu hoch ist.

Wenn Sie eine Zukunftsprognose wagen müssten, wie würden Sie die Chancen von Protaper Gold für die nächsten Jahre einschätzen?

Bahnemann: Ich denke, das System wird sich auch bei anderen endodontologisch tätigen Kollegen durchsetzen. Schließlich habe ich bei uns in der Praxis erlebt, wie schnell es sich in den Behandlungsalltag einfügt. Zunächst kam Protaper Gold lediglich bei komplizierteren Fällen zum Einsatz, bei denen eine höchstmögliche Flexibilität der Feilen benötigt wurde. Mittlerweile benutzen wir sie als Standardinstrument, weil wir die Behandlungsvorteile nicht missen möchten und mit dem neuen System schlichtweg noch besser zurechtkommen.

Mit dieser Einschätzung bin ich übrigens nicht alleine, auch meine Kollegen in der Praxis wissen diese Vorteile zu schätzen. Gerade wer zuvor mit Protaper Universal gearbeitet hat, wird von Protaper Gold überzeugt sein, immerhin ist die grundsätzliche Arbeitsweise bei erhöhter Sicherheit und verbessertem Handling gleich geblieben.

Doch auch für alle Behandler, die Protaper noch nicht kennen, bietet sich hier eine gute Möglichkeit zum Einstieg in den Mehr-Feilen-Bereich mit rotierenden Instrumenten. Kurz gesagt, haben wir es meiner Einschätzung nach hier mit der nächsten Feilen-Generation zu tun.