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Fortbildungsmöglichkeiten in der Seniorenzahnmedizin

Laptop inmitten von Büchern

Die Deutsche Gesellschaft für Alterszahnmedizin (DGAZ) bietet zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten an. 

Die Deutsche Gesellschaft für Alterszahnmedizin (DGAZ) ist als Fachgesellschaft für die Mundgesundheit der Senioren in unserem Land zuständig. Ihre Präsidentin, Prof. Dr. Ina Nitschke, erklärte, was die Gesellschaft Zahnärzten zu bieten hat. 

Was haben Zahnärzte davon, Mitglied in der DGAZ zu werden?

Prof. Dr. Ina Nitschke: Sie können diesen Bereich der Zahnmedizin mitgestalten. Und sie erhalten dreimal im Jahr unsere Zeitschrift für Seniorenzahnmedizin. Darin wird zum Beispiel die aufsuchende Betreuung stark thematisiert. Die Arbeit in der DGAZ macht mir persönlich viel Spaß, weil sie sehr unbürokratisch und sehr vertrauensvoll abläuft. Wir machen keinen Unterschied, wie auch im Vorstand sichtbar, ob jemand Praktiker oder Uni-Professor ist.

Das Curriculum Seniorenzahnmedizin der DGAZ wird einmal im Jahr angeboten. Können Sie kurz die Inhalte und den Aufbau dieser Fortbildungsmöglichkeit erklären?

Nitschke: Wir führen das Curriculum in zwei Modulen durch. Das eine findet an vier Tagen in Berlin, das andere in München statt. Wer möchte, kann ein kollegiales Abschlussgespräch führen und das Curriculum damit abschließen. Dafür erhält man ein Zertifikat. Zu den Inhalten zählt beispielsweise die Multimorbidität, die Pharmakologie und das richtige Umsetzen vom Rollstuhl in den Behandlungsstuhl. Auch ein computergestützter Lauf durch die Praxis der Teilnehmer aus dem Blickwinkel eines Seniors gehört zum Programm. Dadurch möchten wir den Blick dafür sensibilisieren, eine Praxis möglichst barrierearm zu gestalten. Die aufsuchende Betreuung wird in verschiedenen Konzepten vorgestellt. Doch auch ethische Fragen werden besprochen, und ein Besuch in einer Senioreneinrichtung steht natürlich an. Nicht zuletzt informieren zwei Juristen die rund 25 Teilnehmer zu den Aspekten Betreuungsrecht und Arzthaftung.

Warum, glauben Sie, gibt es momentan bundesweit nur 77 Spezialisten für Seniorenzahnmedizin?

Nitschke: Um diesen Titel zu erwerben, muss der DGAZ nachgewiesen werden, dass man sich intensiv mit der Thematik beschäftigt hat. Beispielsweise sollen zehn dokumentierte Fälle oder das Betreuungskonzept einer Einrichtung eingereicht werden. Wir prüfen die Unterlagen, und am Ende gibt es eine mündliche Prüfung. Wer besteht, erhält ein Zertifikat. Für viele ältere Praktiker ist das allerdings weniger interessant, weil für sie im Vordergrund steht, das Wissen in diesem Bereich zu erwerben und anzuwenden. Daher wird nicht jeder Kursteilnehmer auch ein Spezialist. Jüngere Kollegen erfreuen sich dann eher an einer Urkunde, die in der Praxis ausgehängt werden kann. Übrigens ist bei uns auch ein Siegel als seniorengerechte Praxis zu erwerben. Damit können die Patienten erkennen, dass die Praxis nicht nur barrierearm ist, sondern auch das Personal entsprechend geschult wurde und alles rundherum seniorengerecht angelegt ist.

Für welche Berufsgruppen – neben Zahnärzten – bietet die DGAZ Fortbildungen an?

Nitschke: Wir haben noch spezielle Fortbildungen für Zahntechniker, das Team oder Pflegepersonal. Auch Logopäden sind immer sehr interessiert, denn sie müssen zum Beispiel Patienten, die einen Schlaganfall hatten, das Sprechen wieder beibringen. Sie erfahren bei uns, dass sich im Laufe der Behandlung vielleicht die Prothese gelockert hat, was sich beim Zahnarzt mit relativ geringem Aufwand beheben lässt.

Weitere Informationen zur DGAZ und den Fortbildungsmöglichkeiten gibt es hier: https://dgaz.org/.