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Generation Y: Mehrheit junger Zahnärzte lässt sich nieder

Die Delegierten der Landeszahnärztekammer Hessen (LZKH) haben sich auf einer kürzlich stattgefundenen Versammlung intensiv mit dem zahnärztlichen Nachwuchs und seinen Vorstellungen und Bedürfnissen auseinandergesetzt.

Mehrheit für Niederlassung

Wie die LZKH mitteilt, hat Dr. Nele Kettler vom Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) in Köln einen zentralen wissenschaftlichen Impuls auf der Versammlung gegeben. Kettler hat die Ergebnisse der aktuellen Erhebung zum Berufsbild junger Zahnärzte vorgestellt. Durch Kettlers Vortrag wurden "gefühlte Wahrheiten" wie das Informationsdefizit der jungen Zahnärztinnen und Zahnärzte hinsichtlich ihrer Standesorganisationen durch belastbare empirische Daten ebenso untermauert, wie der Trend zur zahnärztlichen Tätigkeit in einem Angestelltenverhältnis. Trotz dieses Trends würden noch immer 61 Prozent der Befragten im Laufe ihres Berufslebens eine Niederlassung anstreben. Im Vergleich zu früheren Generationen sei jedoch erkennbar, dass die Angehörigen der sogenannten Generation Y sich deutlich mehr Zeit damit lassen.

Berufliches Vorankommen im Fokus

Gründe dafür seien die veränderte Einstellung zu Beruf und Privatleben bei der neuen Generation. Familiengründung vor Planung und Durchführung der Niederlassung in eigener Praxis wurden hier ebenso ins Feld geführt, wie die Scheu vor (gestiegenen) finanziellen Risiken und eine immer mehr zunehmende Belastung durch überbordende Bürokratie. Trotz des Wunsches nach einer besseren Work-Life-Balance offenbart die Erhebung des IDZ ein großes Interesse der jungen Zahnärzte an beruflicher Fort- und Weiterbildung.

Die komprimierte Darstellung wurde von der Kammer als Bestätigung, aber auch als Impuls zu weiteren Maßnahmen aufgenommen. "Unsere Angebote zur direkten Ansprache der jungen Generation – seien es die neuen Seminare für die Studierenden an den hessischen Fakultäten oder die seit sieben Jahren erfolgreich stattfindenden Welcome Days für junge Mitglieder – kommen der Forderung, die jungen Menschen in ihrer Situation mit ihren Sorgen und Erwartungshaltungen abzuholen, sehr nahe. Unser Ziel muss aber sein, von jungen Kolleginnen und Kollegen als die Institution wahrgenommen zu werden, die ihnen ihre Fragen ohne kommerzielles Interesse beantworten und ihnen bei den Schwierigkeiten auf ihrem ganz eigenen Weg in den Beruf qualifizierte Unterstützung bieten kann. An diesem Image müssen und werden wir kontinuierlich weiterbauen", sagt Dr. Michael Frank, Präsident der Landeszahnärztekammer Hessen.  

Junge Zahnärzte nicht nur Zaungäste

Wie die LZKH weiter mitteilt, haben sich auf der Versammlung viele junge Mitglieder der Kammer zu Wort gemeldet. „Wir haben heute nach dem Studium und auch durch die Option der Anstellung viel mehr Wahlmöglichkeiten als die Generation, die hier noch in der Mehrheit ist. Deshalb legen wir uns auch erst zu einem späteren Zeitpunkt fest, welcher berufliche und private Weg für uns der passende und richtige ist“, so ein Kommentar einer jungen Zahnärztin aus Marburg.

Ein weiterer Schwerpunkt der Versammlung ist die Programmatik der Parteien zur Bundestagswahl gewesen und die Implikationen einer Gesundheitsreform für den Zahnärztlichen Berufsstand. Neben der Warnung vor den in mehreren Wahlprogrammen enthaltenen offenen und versteckten Hinweisen auf eine staatlich kontrollierte Einheitsmedizin unter dem Begriff einer Bürgerversicherung galt ein Hauptaugenmerk der Digitalisierung im Bereich der Medizin.

"Wir reden dabei nicht über 3D-Drucker in den Praxen, sondern über die Folgen der Entwicklungen in ihrer Gesamtheit für die Art und Weise, wie wir in der näheren und ferneren Zukunft als Zahnärztinnen und Zahnärzte tätig sein werden. Zu diesen Fragen darf und wird der Berufsstand nicht schweigen, sonst nimmt uns die rasante Entwicklung das Heft aus den Händen. Dieses Thema sowie die von Politik und Bevölkerung eingeforderte Qualitätssicherung müssen einer der inhaltlichen Gestaltungsschwerpunkte der nächsten Legislaturperiode der LZKH sein", fordert Kammerpräsident Dr. Michael Frank. dzw

Junge Zahnärztin mit Patientin

Trotz des Trends zur Anstellung, lassen sich viele junge Zahnärzte in eigener Praxis nieder.

Die Delegierten der Landeszahnärztekammer Hessen (LZKH) haben sich auf einer kürzlich stattgefundenen Versammlung intensiv mit dem zahnärztlichen Nachwuchs und seinen Vorstellungen und Bedürfnissen auseinandergesetzt.

Mehrheit für Niederlassung

Wie die LZKH mitteilt, hat Dr. Nele Kettler vom Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) in Köln einen zentralen wissenschaftlichen Impuls auf der Versammlung gegeben. Kettler hat die Ergebnisse der aktuellen Erhebung zum Berufsbild junger Zahnärzte vorgestellt. Durch Kettlers Vortrag wurden "gefühlte Wahrheiten" wie das Informationsdefizit der jungen Zahnärztinnen und Zahnärzte hinsichtlich ihrer Standesorganisationen durch belastbare empirische Daten ebenso untermauert, wie der Trend zur zahnärztlichen Tätigkeit in einem Angestelltenverhältnis. Trotz dieses Trends würden noch immer 61 Prozent der Befragten im Laufe ihres Berufslebens eine Niederlassung anstreben. Im Vergleich zu früheren Generationen sei jedoch erkennbar, dass die Angehörigen der sogenannten Generation Y sich deutlich mehr Zeit damit lassen.

Berufliches Vorankommen im Fokus

Gründe dafür seien die veränderte Einstellung zu Beruf und Privatleben bei der neuen Generation. Familiengründung vor Planung und Durchführung der Niederlassung in eigener Praxis wurden hier ebenso ins Feld geführt, wie die Scheu vor (gestiegenen) finanziellen Risiken und eine immer mehr zunehmende Belastung durch überbordende Bürokratie. Trotz des Wunsches nach einer besseren Work-Life-Balance offenbart die Erhebung des IDZ ein großes Interesse der jungen Zahnärzte an beruflicher Fort- und Weiterbildung.

Die komprimierte Darstellung wurde von der Kammer als Bestätigung, aber auch als Impuls zu weiteren Maßnahmen aufgenommen. "Unsere Angebote zur direkten Ansprache der jungen Generation – seien es die neuen Seminare für die Studierenden an den hessischen Fakultäten oder die seit sieben Jahren erfolgreich stattfindenden Welcome Days für junge Mitglieder – kommen der Forderung, die jungen Menschen in ihrer Situation mit ihren Sorgen und Erwartungshaltungen abzuholen, sehr nahe. Unser Ziel muss aber sein, von jungen Kolleginnen und Kollegen als die Institution wahrgenommen zu werden, die ihnen ihre Fragen ohne kommerzielles Interesse beantworten und ihnen bei den Schwierigkeiten auf ihrem ganz eigenen Weg in den Beruf qualifizierte Unterstützung bieten kann. An diesem Image müssen und werden wir kontinuierlich weiterbauen", sagt Dr. Michael Frank, Präsident der Landeszahnärztekammer Hessen.  

Junge Zahnärzte nicht nur Zaungäste

Wie die LZKH weiter mitteilt, haben sich auf der Versammlung viele junge Mitglieder der Kammer zu Wort gemeldet. „Wir haben heute nach dem Studium und auch durch die Option der Anstellung viel mehr Wahlmöglichkeiten als die Generation, die hier noch in der Mehrheit ist. Deshalb legen wir uns auch erst zu einem späteren Zeitpunkt fest, welcher berufliche und private Weg für uns der passende und richtige ist“, so ein Kommentar einer jungen Zahnärztin aus Marburg.

Ein weiterer Schwerpunkt der Versammlung ist die Programmatik der Parteien zur Bundestagswahl gewesen und die Implikationen einer Gesundheitsreform für den Zahnärztlichen Berufsstand. Neben der Warnung vor den in mehreren Wahlprogrammen enthaltenen offenen und versteckten Hinweisen auf eine staatlich kontrollierte Einheitsmedizin unter dem Begriff einer Bürgerversicherung galt ein Hauptaugenmerk der Digitalisierung im Bereich der Medizin.

"Wir reden dabei nicht über 3D-Drucker in den Praxen, sondern über die Folgen der Entwicklungen in ihrer Gesamtheit für die Art und Weise, wie wir in der näheren und ferneren Zukunft als Zahnärztinnen und Zahnärzte tätig sein werden. Zu diesen Fragen darf und wird der Berufsstand nicht schweigen, sonst nimmt uns die rasante Entwicklung das Heft aus den Händen. Dieses Thema sowie die von Politik und Bevölkerung eingeforderte Qualitätssicherung müssen einer der inhaltlichen Gestaltungsschwerpunkte der nächsten Legislaturperiode der LZKH sein", fordert Kammerpräsident Dr. Michael Frank. dzw