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„Kieferorthopädische Kurse waren schon immer das Herzstück“

Die Geschwister Dr. Thomas Hinz-Silau, Dr. Petra Hinz und Dr. Kathrin Paeske-Hinz

Kieferorthopädie als Familientradition: Die Geschwister Dr. Kathrin Paeske-Hinz, Dr. Thomas Hinz-Silau und Dr. Petra Hinz (rechts) bestreiten im Trio das neukonzeptionierte KfO-Curriculum an der Haranni Academie.

Im dzw-Interview geben die Geschwister Dr. Thomas Hinz-Silau, Dr. Petra Hinz und Dr. Kathrin Paeske-Hinz Einblick in die kieferorthopädische Familientradition und erläutern die Neukonzeptionierung des KfO-Curriculums der Haranni Academie in Herne.

Frau Dr. Hinz, auch im Programm der Haranni Academie genießt die Kieferorthopädie einen hohen Stellenwert. Sie haben vor einem Jahr die Wissenschaftliche Leitung des KfO-Curriculums übernommen. Was macht die Kernkompetenzen aus und was macht sie so besonders?

Dr. Petra Hinz: Das Curriculum KfO beziehungsweise die kieferorthopädischen Kurse waren immer schon das Herzstück, auch schon im damaligen Schulungszentrum für Zahnärzte, dem Vorgänger der Haranni Academie. Alle Referenten des Curriculums arbeiten täglich am Patienten, das macht das Seminar so praxisnah. Mit der Praxis Hinz hat vor 60 Jahren alles begonnen, und es macht uns immer noch allen Spaß, gemeinsam im Familienunternehmen zu arbeiten und dieses auch weiter in die Zukunft zu führen.


„Alle Referenten des Curriculums arbeiten täglich am Patienten, das macht das Seminar so praxisnah.“

Dr. Petra Hinz, Wissenschaftliche Leiterin


Gleich drei Familienmitglieder stehen für die Hinzsche Tradition. Was ist Ihnen im Einzelnen besonders wichtig für Ihre Teilnehmer?

Dr. Petra Hinz: Mir ist es wichtig, den Teilnehmern den praktischen Bezug zu vermitteln und den täglichen klinischen KfO-Blick zu schärfen. Behandlungsbedürftige Anomalien sollten erkannt werden, ob als Bema- oder GOZ-Leistung eingestuft, sowie Grenzen aufgezeigt werden, welche Fälle gegebenenfalls die eigenen Möglichkeiten übersteigen.


„Durch meine tägliche Arbeit im KfO-Labor kann ich die Teilnehmer fachlich unterstützen und bin während des Curriculums in den Pausen für individuelle Fallbesprechungen immer vor Ort.“

Dr. Kathrin Paeske-Hinz


Dr. Kathrin Paeske-Hinz: Durch meine tägliche Arbeit im KfO-Labor kann ich die Teilnehmer fachlich unterstützen und bin während des Curriculums in den Pausen für individuelle Fallbesprechungen immer vor Ort, sei es zur Besprechung von Zwischenbefunden oder laufenden Fällen. Genauso gerne sind die Teilnehmer dazu eingeladen, Modelle oder auch Fotos zu besprechen, um zu klären, ob dieser Fall für den Behandler „machbar“ ist.

Dr. Thomas Hinz-Silau: Als nunmehr „ältester“ Hase freut es mich, den Teilnehmern die Basics der Befunderhebung, die Behandlung mit herausnehmbaren Apparaturen und die Einführung in die festsitzenden Behandlungsmethoden näherzubringen.


„Die Komplexität der heutigen Kieferorthopädie kann man nicht an einem Wochenende erlernen.“

Dr. Thomas Hinz-Silau


Welche Module besetzen Sie jeweils alleine oder zusammen im Curriculum?

Dr. Petra Hinz: Die Einführung, einen kleinen „Rundumschlag“ der Kieferorthopädie mit dem Schwerpunkt Prävention und Frühbehandlung, übernehme ich. Gemeinsam mit meiner Schwester werden die Module Behandlungsplanerstellung und Aligner-Technologien vorgestellt. Die FRS-Auswertung, die herausnehmbaren Plattenapparaturen sowie die Einführung in die festsitzende Technik wird mein Bruder referieren. Bei den weiteren Themen werden wir unterstützt durch die Referenten Prof. Anna Konermann, Dr. Uwe Schumann und Dr. Ingo Paeske. Bei der Abschlussprüfung sind wir dann alle drei gemeinsam wieder vor Ort.


Curriculum Kieferorthopädie

Ort: Haranni Academie, Herne
Start: 19./20. März 2021

Weitere Informationen und Anmeldung unter www.haranni-academie.de


Sie haben sich entschlossen, das Curriculum im neuen Fortbildungsjahr etwas anders zu organisieren. Was ist der Hintergrund?

Dr. Petra Hinz: Die Kieferorthopädie im 21. Jahrhundert ist weit mehr als das Begradigen von Zähnen. Die Aufgaben eines kieferorthopädisch tätigen Zahnarztes können heute so vielschichtig sein, dass wir stufenweise auf die individuellen Bedürfnisse der Kollegenschaft eingehen wollen.

Mit unserer Einteilung in Einsteiger, Fortgeschrittene und Experten wollen wir unseren Teilnehmern zudem die Möglichkeit bieten, zielgerichtet die Seminare auszuwählen, die für ihre Praxislaufbahn sinnvoll und umsetzbar sind. Natürlich kann man das Curriculum in einem durchbuchen, aber selbstverständlich auch Einzelmodule wählen – je nach individuellem Gusto und den Umsetzungsmöglichkeiten in der Praxis.

Welche expliziten Vorteile ergeben sich für die Teilnehmer durch die Aufteilung der Module in Einsteiger, Fortgeschrittene und Experten?

Dr. Thomas Hinz-Silau: Die Komplexität der heutigen Kieferorthopädie kann man nicht an einem Wochenende erlernen. Unser Plan ist erst einmal, die Basics zu vermitteln und den Teilnehmern die Möglichkeit zu eröffnen, in die Kieferorthopädie einzusteigen, in der Praxis das erlernte Wissen anzuwenden und so die ersten leichten Behandlungsfälle erfolgreich zu behandeln. Erfahrungsgemäß wird man dann in der Praxis zunehmend mit komplexeren Fällen konfrontiert. Mit zunehmender Erfahrung wollen wir in den zeitlichen Abständen das Wirkungsfeld – so es vom Teilnehmer gewünscht wird – schrittweise erweitern.

Welche Module sind im KfO-Curriculum neu hinzugekommen?

Dr. Petra Hinz: Wir haben insbesondere für den Fortgeschrittenen- und Expertenbereich einige neue Module entwickelt, in denen wir immer Fallbeispiele und Lösungsstrategien vorstellen. So widmen wir uns zum Beispiel den selbstligierenden Bracketsystemen, die aus der modernen Kieferorthopädie nicht mehr wegzudenken sind. Neu ist auch das Modul zur Schlafmedizin. Hier wollen wir unseren Teilnehmern das Basiswissen über Schlafstörungen vermitteln und Möglichkeiten der zahnärztlichen Therapie mit Protrusionsschienen (IST-Geräten) aufzeigen. In einem weiteren Modul beschäftigen wir uns mit Verlagerungen von Zähnen und kombinierten kieferorthopädischen/kieferchirurgischen Therapien. Zudem widmen wir der festsitzenden KfO-Behandlung bei komplexen Behandlungsfällen ein ausführliches Modul ebenso wie den ergänzenden festsitzenden Apparaturen. Neu hinzugenommen haben wir außerdem die Abrechnung kieferorthopädischer Leistungen, mit der Behandler, aber auch Fachassistenzen Schritt für Schritt mit allen gesetzlichen Grundlagen und Leistungsbeschreibungen vertraut gemacht werden.