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Ein Quantensprung in der Implantologie

Dr. Armin Nedjat ist Zahnarzt in Rheinhessen und Gründer und Geschäftsführer der Champions-Implant GmbH.

Ein Beitrag von Dr. Armin Nedjat

Die horizontale Distraktion – ich lernte sie 2010 durch Dr. Ernst Fuchs-Schaller selbst kennen – war für mich ein wahrhafter Quantensprung und wurde als MIMI II in die MIMI-Nomenklatur aufgenommen. Die MIMI-II-Technik kann von jedem Zahnarzt mit einem einfachen Instrumentarium und mit langfristigem Erfolg ohne Resorption durchgeführt werden. Immer mehr Patienten entscheiden sich – gute Aufklärung vorausgesetzt – zugunsten atraumatischer Chirurgie, das heißt zu einer minimal-invasiven Methodik, ohne Bildung von Mukoperiostlappen.

Der autogene, ortsständige Knochen ist der Goldstandard der zahnärztlichen Chirurgie, trotz intensiver Bemühungen um (Weiter-)Entwicklungen von allogenen oder alloplastischen Materialien und diversen GBR-Techniken. Doch allgemein zeigt sich, dass langfristiger Erfolg und Reproduzierbarkeit ausbleiben. Es hat eben mit guter Knochenernährung zu tun, die fast ausschließlich über das intakte Periost, die Knochenhaut, erfolgt. Ein spongiöser, kondensierter  beziehungsweise verdichteter und gedehnter, gespreizter Defekt allerdings, der periimplantär mit Knochen inklusive des intakten Periosts umgeben ist, unterläuft der schnellstmöglichen und natürlichen Knochenregeneration.

Bild 1: Das Procedere bei MIMI II: Jeder Zahnarzt, der gerne mit dem Bein‘schen Hebeln extrahiert, kann innerhalb weniger Minuten ein ausreichend breites Implantatbett aufbereiten und Implantate inserieren.

Wenn “das Kind jedoch in den Brunnen gefallen ist”, das heißt der Patienten-Alveolarfortsatz nach Extraktion ohne Socket Preservation resorbiert ist, dann können wir einen schmalen Kiefer nach dem MIMI-II-Verfahren erweitern.

Chirurgie

Dr. Ernst Fuchs-Schaller entwickelte das Angle-Modulation-Prinzip 1997. Mit atraumatisch eingesetzten Instrumenten, den Winkelmodulatoren, wird der Kieferkamm horizontal (und auch zum Teil vertikal) verbreitert beziehungsweise erhöht. Hierfür wird die bukko-kortikale Knochenlamelle „von innen“ flexibel gestaltet, aufgespreizt und kondensiert, wobei zusätzlich wertvolle Höhe für eine eventuell geplante lmplantatinsertion gewonnen wird. Der entscheidende Vorteil: Durch das atraumatische Vorgehen wird das Aufklappen mit Mukoperiostlappenbildung vermieden, die wiederum die Ernährung des Knochens signifikant einschränken würde. Periost und Mukosa werden nicht abgelöst und der „biologisch aktive Container” (mindestens zweiwandig!) bleibt komplett erhalten.

Es ist für uns Behandler immer wieder faszinierend, dass das Procedere wegen der Mikrokoagulation durch die Turbine für den Patienten als völlig „unblutig“ empfunden wird. Auch empfinden Patienten das Geräusch der Turbine und das Vorgehen als gewohnt und nicht unangenehm, wie es oftmals bei Piezo Surgery zu beobachten ist.

Insertion von 3 Patent-Keramik-Implantaten regio 44 (Sofort-Implantat), regio 45 + 46 MIMI II bei einem schmalen Kieferkamm

Fazit

Das MIMI-II-Verfahren nach Dr. Ernst Fuchs-Schaller ist eine einfach zu erlernende, in sich logische Operationsmethode – im Gegensatz zu lateralen Knochen/Blockaugmentationen ohne Mukoperiostlappenbildungen. Da das Periost nicht vom Knochen abgelöst wird, bleibt die Knochenernährung uneingeschränkt erhalten. Deshalb werden Resorptionen auch langfristig nicht beobachtet und das Weichgewebe („befestigte Gingiva“ und „biologische Breite“) wird auf fantastische Weise – mit der Natur – über den „bioaktiven Container“ – gebildet und bleibt wie das Knochenhartgewebe erhalten. Seit 15 Jahren werden so Operationskomplikationen minimiert.

Dr. Armin Nedjat, Lachen (Schweiz)

MIMI-II MIMI-II Vortrag Dr. Nedjat und Film-Beispiele