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Kurzmeldungen 30. April bis 6. Mai

Brandt als Präsident der ZÄK-SH bestätigt

Kontinuität in der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein: Die Delegierten wählten den 60-jährigen Kieler Zahnarzt Dr. Michael Brandt in Kiel erneut in das Ehrenamt des Präsidenten. Bestätigt wurden auch fünf weitere Vorstandsmitglieder. Neu in den Vorstand gewählt wurde Dr. Claudia Stange aus dem Kreis Pinneberg. Der Zahnärztekammer gehören aktuell 3.450 Zahnärzte in Schleswig-Holstein an. Brandt ist seit 2013 Präsident der ZÄK-SH. In seiner Rede stimmte Brandt die Delegierten auf die Herausforderungen ein, die auf die Praxen zukommen: „Ziel ist es, auch in Zeiten zunehmender Kommerzialisierung mit Kettenbildung den Zahnarzt als Freien Beruf und damit die freie Arztwahl zu erhalten“. Dem verjüngten Vorstand gehören mit Dr. Martina Walther und Dr. Claudia Stange erstmals zwei Frauen an. „Als Vorstandsteam wollen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern und der zunehmenden Zahl von Zahnärztinnen den Weg in die eigene Praxis ebnen“, so Brandt.

Eigenes Bundesamt für die Digitalisierung im Gesundheitswesen gefordert

Anlässlich der Vorstellung der neuen elektronischen Gesundheitsakte der Techniker Krankenkasse forderte der Vorstand der Deutsche Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, staatliche Vorgaben: „Wer nicht mitmachen kann oder will, wird schnell identifiziert und dann vielleicht diskriminiert. Deshalb müssen für Patientendaten höchste Sicherheitsstandards gelten. Das kann nur der Staat garantieren. Daher muss Bundesgesundheitsminister Jens Spahn jetzt ein Bundesamt für die Digitalisierung im Gesundheitswesen schaffen. So soll zügig und sicher ein einheitliches System für die Patienten aufgebaut werden. Ein Wildwuchs von unterschiedlichen Anbietern wird diesem Anspruch nicht gerecht. Seit über zehn Jahren sind Krankenhäuser, Ärzte, Apotheker und Kassen nicht in der Lage, eine sicheres System zu etablieren. Fast zwei Milliarden Euro der Versicherten wurden allein für die elektronische Gesundheitskarte verschwendet.“

Österreicher zahlen über 50 Prozent der zahnmedizinischen Leistungen privat

Mehr als die Hälfte der zahnmedizinischen Leistungen bezahlen die Österreicher aus eigener Tasche. Das zeigt der aktuelle Rechnungshofbericht über die Versorgung im Bereich der Zahnmedizin. Der österreichische Rechnungshof stellte außerdem fest: Der Leistungskatalog der Versicherungsträger sei veraltet, es gäbe keinen Überblick über die erbrachten Leistungen und Gesundheitsziele fehlten. Im Jahr 2014 wurden insgesamt 1,815 Milliarden Euro für zahnärztliche Leistungen ausgegeben. Der Rechnungshof analysierte die Einkommenssteuerdaten der Zahnärzte und fand heraus: 926,10 Millionen Euro bezahlten die Österreicher für private Zahnarztleistungen. Welche Leistungen diesen Honoraren konkret zugrunde liegen, darüber gibt es keine Aufzeichnungen. Etwas weniger als die Hälfte der Gesamtausgaben, nämlich 888,6 Millionen Euro, entfiel im Jahr 2014 auf die öffentliche Hand.

Neues Bereitschaftsdienstkonzept „Arztruf Hamburg“ startet

Der „Arztruf Hamburg“, das neue Bereitschaftsdienst- und Service-Konzept der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH), startet am 1. Mai 2018. Der neue Service bietet den Menschen in Hamburg auf Wunsch zu jeder Tages- und Nachtzeit schnelle ambulante ärztliche Hilfe und ist über die bundeseinheitliche Telefonnummer 116117 jederzeit erreichbar. Der „Arztruf Hamburg“ bietet ein Leistungsportfolio von der telefonischen Beratung durch einen Arzt über den Hausbesuch durch den fahrenden Notfalldienst, die Behandlung in einer der Notfallpraxen der KVH und – wenn nötig – die Vermittlung eines Termins bei einem Arzt oder die sofortige Weiterleitung an den Rettungsdienst. Walter Plassmann, der Vorstandsvorsitzende der KVH, sagt: „Menschen nehmen heute medizinische Leistungen anders in Anspruch als früher. Sie wollen schnelle Hilfe, wenn sie ein Problem haben – und das auch am Abend, an Feiertagen oder am Wochenende. Die Reform unseres Bereitschaftsdienstes setzt genau dort an. Mit dem ‚Arztruf Hamburg“ wollen wir den Patienten dort abholen, wo er sich befindet.“

Versicherte müssen von Beitragsentlastungen profitieren

Zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Beitragsentlastung der GKV-Versicherten erklärt der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Prof. Dr. Christoph Straub: „Angesichts der hohen GKV-Rücklage erscheint es verständlich, dass der Bundesgesundheitsminister die Versicherten finanziell entlasten will. Umso dringlicher ist es, zeitnah eine Reform des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA) anzugehen, um für die Zukunft eine Fehlverteilung von Beitragsmitteln zu verhindern. Denn dieser Webfehler im Morbi-RSA führt dazu, dass einzelne Kassen sehr hohe Rücklagen anhäufen können. Wir brauchen rasch die Weiterentwicklung des Morbi-RSA, damit die Beitragsgelder der GKV-Mitglieder in Zukunft wieder dorthin fließen, wo sie für die Versorgung der Patienten und Patientinnen benötigt werden.“

Sonderkabinett diskutiert medizinische Versorgung in Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalts Landesregierung hat bei einer Sonderberatung heute die Gesundheitsversorgung im Land mit Fachleuten aus dem Gesundheitswesen und den Kommunalen Spitzenverbänden diskutiert. Gesundheitsministerin Grimm-Benne: „Für die Versorgung im ländlichen Raum brauchen wir neue Ideen, vor allem auch solche, die die Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung überwinden.“ Das sei ein wesentlicher Punkt für die Zukunft. „Hier haben wir über die Themen Notfallversorgung, die Hochschulambulanzen, den Rettungsdienst und Telemedizin gesprochen.“ Ziel ist, die Ansiedlung von Ärzten insbesondere in ländlichen Regionen zu fördern. Dazu ist ein Maßnahmenbündel geschnürt worden, das weiter ergänzt wird. Ein wichtiger Punkt dabei ist, Studienplätze für angehende Mediziner zu reservieren, die sich verpflichten, im Anschluss an ihre Ausbildung als Arzt im ländlichen Raum zu arbeiten. Aktuell sind in Sachsen-Anhalt 132 Hausarztstellen offen.