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„Führung kann man nicht delegieren“
Talkgast Ilka Berthold (Mitte), ldt-Inititorin Dr. Karin Uphoff (links) und Labor-Partnerin ZTM Claudia Wassermann

Talkgast Ilka Berthold (Mitte), ldt-Inititorin Dr. Karin Uphoff (links) und Labor-Partnerin ZTM Claudia Wassermann

 

Seit mehr als 30 Jahren arbeitet Ilka Berthold beim Mode- und Lifestyle-Haus Leffers in Oldenburg. Gibt es Parallelen zwischen einem Modehaus und einer Zahnarztpraxis? Was können Zahnärztinnen daraus für die Praxis übertragen? Von ihrem klaren Führungskonzept und der gelebten Kundennähe berichtet sie bei ldt-Netzwerktreffen am 20. April 2018 in Oldenburg.

„Mindestens alle fünf bis sieben Jahre definieren wir uns neu, um für unsere Kundinnen und Kunden attraktiv zu bleiben“, sagt die heutige Personal- und Ausbildungsleiterin. „Mit unserem Konzept können wir nicht alle Kunden glücklich machen, und manche verlassen uns auch. Dafür kommen aber neue dazu. Und für die anderen gibt es ja die Mitbewerber, die ihre Bedürfnisse erfüllen“, sagt Berthold.

Zahnärztinnen können unter anderem sich selbst und Prozesse immer wieder hinterfragen und neu erfinden, den Fokus auf Zielgruppen, die ihnen besonders wichtig sind, legen, und wenn es „nicht passt“, Patienten auch loslassen in dem Vertrauen, dass neue den Weg in die Praxis finden.
Veränderungen einzuleiten, sei nicht immer leicht, „Gerade wenn wir Dinge über Jahre anders gemacht haben, kommen bei Mitarbeitern auch Ängste auf, ob sie den Weg weiter mitgehen können“, so Berthold. Es sei dann Aufgabe der Führungskräfte, Neuerungen transparent zu kommunizieren, Unsicherheiten ernst zu nehmen und Strategien zu entwickeln, die ein Umdenken leichter machen.

So diskutierten Zahnärztinnen auch über die Verantwortung und steigende Vielfalt an Aufgaben bei der Praxisführung. „Am liebsten würde ich manche Bereiche einfach abgeben“, so eine Teilnehmerin. „Führung kann man nicht delegieren“, war Bertholds Reaktion. Auch wenn man Aufgabenbereiche abgebe, müsse eine Chefin doch ganz klar die Linie vorgeben und trage am Ende die Verantwortung.

Auf die Auswahl, Ausbildung und Weiterentwicklung des Teams lege das Lifestyle-Haus in Oldenburg besonderen Wert. „Unsere Mitarbeiter sind die Säule des Unternehmens. Sie bewusst und nach speziellen Kriterien auszuwählen, im Sinn der Firmenphilosophie zu schulen und in der Lebensgestaltung zu unterstützen, ist für uns Programm“, sagte die Personal- und Ausbildungsleiterin. Und damit die Angestellten sich wohlfühlen, pflegt das Unternehmen eine wertschätzende Kommunikation, zahlt betriebliche Altersvorsorge, bietet Mitarbeiterwohnungen, Fitness-Programme, Weiterbildungen, persönliche Entwicklungsgespräche, Vergünstigungen beim Einkauf und stellt schöne Pausenräume und eine Dachterrasse zur Verfügung.

Save the date

Oldenburg, 2. November 2018: Wie lassen sich Prozesse mit Blick auf den Energiewandel verändern, Qualität sichern und Kund(inn)en sowie Team auf die Reise mitnehmen? Was können Zahnärztinnen daraus über Neuerungen, Workflow und Serviceorientierung für ihre Praxis lernen? Dazu befragt der ladies dental talk Jasmin Kramer, die bei dem Energie-Konzern EWE Vertrieb das Qualitäts- und Prozessmanagement verantwortet. Anmeldungen sind ab sofort unter www.ladies-dental-talk.de möglich. Zahnärztinnen erhalten vier Fortbildungspunkte.