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Zecken und Milben – Spätsommerplage auf Gräsern und Sträuchern

Gleich zweimal im Jahr holt die Natur gegen die Freunde von Wald und Wiesen zum Schlag aus: Im Frühsommer piesacken Zecken Kinder, Spaziergänger und Wanderer. Im Spätsommer und Frühherbst dagegen entwickelt sich die Erntemilbe zu einer regelrechten Plage, berichtet die Stiftung Kindergesundheit.

Zecken (Ixodes ricinus) gibt es überall im Grünen, sie haben zwischen April und November „Saison“. Sie lauern am Wegesrand, im Park, auf dem Golfplatz und im Garten auf Gräsern, Sträuchern und Büschen bis zu einer Höhe von 1,5 Metern auf ihre Opfer. Zecken benötigen für ihre Entwicklung das Blut von Wirbeltieren. Beim Stechen und Saugen können sie mit ihrem Speichel gefährliche Krankheiten übertragen.

Zeckenkrankheit Nr. 1: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Die FSME ist die bedeutendste, von Zecken übertragbare Virusinfektion in Europa. Das Risiko einer FSME-Übertragung durch Zecken ist in Deutschland vor allem in Baden-Württemberg und Bayern groß. Im europäischen Ausland gibt es die meisten Infektionen in Österreich, Russland und Lettland, gefolgt von Tschechien, Slowenien, West-Ungarn, Litauen, Polen, Estland, Südostschweden, Kroatien, der Schweiz und Albanien.

Gegen die FSME gibt es keine medikamentöse Behandlung. Eine Ansteckungsgefahr besteht für Kinder und Erwachsene, die in Risikogegenden wohnen oder in der Zeckensaison dorthin reisen, dort wandern oder campen.

Zecken (Ixodes ricinus) gibt es überall im Grünen, sie haben zwischen April und November „Saison“ und lauern am Wegesrand, im Park, auf dem Golfplatz und im Garten auf Gräsern, Sträuchern und Büschen.

Zecken (Ixodes ricinus) gibt es überall im Grünen, sie haben zwischen April und November „Saison“ und lauern am Wegesrand, im Park, auf dem Golfplatz und im Garten auf Gräsern, Sträuchern und Büschen.

Zeckenkrankheit Nr. 2: die Borreliose (Wanderröte)

Deren Erreger sind schrauben- oder korkenzieherähnliche Bakterien. Zwischen 5 und 35 Prozent aller Zecken in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind mit diesen Erregern verseucht. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es bisher nicht. Eine wirksame Therapie ist jedoch mit Antibiotika möglich.

Milben – juckende Mitbringsel von Feld und Wiese

Die winzigen Übeltäter haben regional unterschiedliche Bezeichnungen wie Herbstbeiß, Sendlinger Beiß, Heukrätze oder Erntebeiß. Gemeint sind verschiedene Arten von Laufmilben, medizinisch Trombikuliden, lateinisch Trombiculidae. Die in Deutschland häufigste Art ist die eigentliche Herbstmilbe (Neotrombicula autumnalis).

Die Milben durchlaufen in ihrer Entwicklung mehrere Stadien. Zur stechenden Plage zwischen Juli bis Oktober werden nur ihre winzigen, rot-orangen Larven, die auf Gräsern, Sträuchern, Buchenhecken nicht höher als 20 Zentimeter über dem Boden hausen. An warmen Tagen werden sie besonders aktiv, vor allem am Spätnachmittag, etwa zwischen 16 und 18 Uhr. Normalerweise leben die Milbenlarven auf Mäusen, Maulwürfen, bodenbrütenden Vögeln und Haustieren. Oft findet man sie zu Hunderten auf einer einzigen Maus.

Wenn sie sich auf den Menschen verirren, legen sie an Armen und Beinen entlang größere Strecken zurück und stechen dann dort zu, wo ein Kleidungsstück sie an der Fortbewegung hindert. So beim elastischen Abschluss der Unterwäsche, unter dem Hosengürtel oder am Ende von Söckchen und Strümpfen. Die Stichstellen stehen in Gruppen – es können auch 30 bis 50 sein.

Milben übertragen– anders als Zecken – keine Krankheiten

Die Milben übertragen keine Krankheiten. Sie laben sich nicht direkt am Blut, sondern lösen mit ihrem Speichel das Gewebe punktuell auf, sodass sie die entstehende Gewebsflüssigkeit und Lymphe aufnehmen können. Nach dem Saugen, was einige Stunden dauern kann, lassen sie sich abfallen. An der Stichstelle entsteht durch eine ausgeprägte Immunreaktion ein flaches Hautknötchen. Das große Jucken beginnt meist zeitverzögert: Manchmal schon wenige Stunden, meistens aber erst am zweiten Tag nach dem Stich. Bettwärme verstärkt den Juckreiz, bis es kaum mehr zu ertragen ist.

Durch das Kratzen wird die Milbe in der Regel zerstört. Die winzigen Mundwerkzeuge bleiben jedoch meist in der Haut zurück und verursachen eine Fremdkörperreaktion. Dadurch kann der heftige Juckreiz zehn bis 14 Tage anhalten, bis durch die routinemäßige Erneuerung der obersten Hautschicht auch die letzten Milbenreste abgestoßen werden.

Wie man Zecken und Milben am besten zu Leibe rückt

Theoretisch könnte man Zeckenstiche und Milbenbefall durch vollkommen geschlossene Kleidung weitgehend verhindern. Insektenabwehrende Mittel sind hilfreich, ihre Wirksamkeit ist jedoch begrenzt. Zur inneren Anwendung gegen Insektenstiche werden als Hausmittel frischer Knoblauch oder die Einnahme von Vitamin B empfohlen, ihre Wirkung ist ungewiss. Deshalb ist es besonders wichtig, Kinder nach einem Aufenthalt auf verdächtigen Flächen gründlich abzuduschen und den Körper nach Zecken abzusuchen. Häufig verkriechen sich die Blutsauger in Knie- und Achselhöhle und in die Leistenbeuge. Bei Kindern finden sie sich auch oft am Haaransatz hinter den Ohren und im Genitalbereich.

Beim Entfernen Stress für die Zecke vermeiden

Entdeckt man eine Zecke, so sollte man sie mit einer Pinzette oder den Fingernägeln so nahe wie möglich an der Haut greifen und mit einem Ruck herausziehen. Nicht quetschen und auch nicht drehen! Zecken haben kein Gewinde: Ihr beißendes Mundwerkzeug enthält sägeblattartige Widerhaken. Beim Herumdrehen könnte zusätzlich infektiöser Speichel in die Haut gelangen und so die Infektionsgefahr erhöhen.

Hat sich das Kind Herbstmilben eingefangen, ist schnelles Handeln geboten, zu duschen und die Kleider zu wechseln. Zur Linderung des Juckreizes und Verhinderung von Sekundärinfektionen, die meistens für länger anhaltende Reaktionen verantwortlich sind, empfiehlt sich das sofortige Einreiben der Stichstellen mit 70-prozentigem Alkohol oder speziellen, Juckreiz stillenden Mitteln aus der Apotheke.

Zur Milbenabwehr im eigenen Garten sollte man den Rasen kurzhalten und den Grasschnitt nicht liegen lassen. Der Einsatz von Insektiziden ist weniger ratsam, sie vernichten viele andere Insekten, sind wenig erfolgreich und eine unnötige Belastung der Umwelt.