Anzeige

Mehr Herzinfarkte nach Zeitumstellung

Immer mehr Menschen in Deutschland leiden unter der Zeitumstellung. Im Rahmen einer Umfrage der Krankenkasse DAK haben 29 Prozent angegeben, deswegen schon einmal Probleme gehabt zu haben. Das seien fünf Prozent mehr als 2013 gewesen.

Zahl der Herzinfarkte steigt

Wie die Befragung weiter ergab, hätten einzelne Betroffene massive Gesundheitsbeschwerden durch die Zeitumstellung gehabt. Laut DAK-Statistik häuft sich in den drei Tagen nach der Umstellung auf die Sommerzeit die Zahl der Herzinfarkte. Diese sei in den vergangenen zehn Jahren jeweils um 20 Prozent höher als an anderen Tagen gewesen. 2016 werden die Uhren am Ostersonntag um 2 Uhr früh um eine Stunde auf die Sommerzeit vorgestellt.

Darüber hinaus zeigt eine statistische Auswertung von Krankenhausdaten der DAK: Während normalerweise täglich im Schnitt 45 Personen einen akuten Herzinfarkt erleiden, sind es an den drei Tagen nach der Umstellung auf Sommerzeit 54 – ein Anstieg von 20 Prozent. Männer und Frauen sind etwa gleich betroffen.

Schlappheit nach Zeitumstellung

Laut Befragung führt die Zeitumstellung bei den meisten Menschen dazu, dass sie sich schlapp und müde fühlen. 81 Prozent hätten dies schon erlebt. Zwei Drittel leiden zudem unter Einschlafproblemen oder Schlafstörungen. Jeweils gut 40 Prozent könnten sich schlechter konzentrieren oder sind gereizter als sonst. Ein Viertel der Befragten käme wegen der Zeitumstellung schon zu spät zur Arbeit. Laut Angaben der DAK nennt jeder Zehnte depressive Verstimmungen als Folge.

Eine Erklärung für den Anstieg der Probleme seit 2013 gibt DAK-Ärztin Elisabeth Thomas: "Schwierigkeiten mit der Anpassung des Biorhythmus an die Sommerzeit sind in den vergangenen Jahren mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dadurch nehmen wir diese Probleme eher wahr und ordnen sie der Zeitumstellung zu."

Ablehnung wächst

Zeitgleich mit den gesundheitlichen Problemen steigt die Ablehnung in der Bevölkerung. 74 Prozent der Befragten würden die Zeitumstellung für überflüssig halten. 2013 sagten das laut DAK nur 69 Prozent. Am wenigsten Probleme haben die unter 30-Jährigen mit der Zeitumstellung.

In dieser Altersgruppe würden nur knapp 60 Prozent wollen, dass sie abgeschafft wird. Bei den über 60-Jährigen seien es mit 79 Prozent deutlich mehr. Auch regional gäbe es laut Befragung Unterschiede: Im Osten Deutschlands hat die Zeitumstellung am wenigsten Befürworter. Hier halten sie 80 Prozent für überflüssig.