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Wege aus der Geldentwertung

Zartes Pflänzchen wächst aus Glas mit Münzen

Mehr als 300 Banken verlangen zurzeit schon Strafzinsen (sogenannte „Verwahrentgelte“) von 0,5 Prozent p.a. Bei den meisten Instituten gibt es einen Freibetrag von 100.000 Euro. Doch davon weichen immer mehr Banken ab. So hat die Commerzbank angekündigt, ab dem 1. August den Freibetrag auf 50.000 Euro zu senken, die Sparda Bank West hat diesen schon auf 25.000 Euro gesenkt. In Kombination mit einer anziehenden Inflationsrate braut sich ein gefährliches Gemisch für Sparer zusammen. Seit Anfang des Jahres ist die Inflationsrate angezogen und liegt derzeit bei 1,7 Prozent.

Grafik Verbraucherpreisindex seit Januar 2020

Zusammen mit den Strafzinsen führt das zu einer jährlichen Geldentwertung von 2,2%. Die folgende Berechnung zeigt auf, dass schon nach 5 Jahren von einem Betrag in Höhe von 100.000,- € real nur noch 89.473,47 € vorhanden ist. Nach zehn Jahren liegt der Wert sogar nur bei 80.055,02 €.

Grafik zu Kapitalverlust wegen Negativzinsen

Experten und auch Verbraucher gehen davon aus, dass wir in Zukunft eine viel höhere Inflationsrate zu erwarten haben. Sowohl in Europa als auch den USA fließen staatliche Mittel in nie vorher dagewesenem Ausmaß in die Wirtschaft. Das facht zum einen die Hoffnungen auf eine kräftige Konjunkturerholung an, zum anderen setzt sich zunehmend die Einschätzung durch, dass dies nicht ohne Folgen für die Inflation bleiben wird.

Grafik Erwartung Entwicklung Inflation

Höhere Zinsen sind auf absehbare Zeiten tabu, da ansonsten die hoch verschuldeten Staaten kollabieren würden. Des Weiteren ist eine höhere Inflationsrate durchaus beabsichtigt, da sich die Staaten dadurch real entschulden.  

Drei Lösungsvorschläge

Wie sollte man sich nun als Anleger verhalten? Die schlechteste Lösung ist, tatenlos zuzusehen, wie das Vermögen schrumpft. Geld muss sinnvoll angelegt werden.

1. Lösung für konservative Sparer: Kurzlaufende Rentenversicherungen per Einmalbeitrag
Die Mindestlaufzeit beträgt dabei fünf Jahre. Je nach Tarif steht mindestens das eingezahlte Geld wieder zur Verfügung, die Überschüsse kommen als Bonus hinzu. So lassen sich jährliche Renditen von mehr als 1 Prozent erzielen. Angebote gibt es schon ab 5.000 Euro. Interessierte Anleger sollten noch in diesem Jahr handeln, da der Garantiezins Anfang 2022 von 0,9 Prozent auf 0,25 Prozent gesenkt wird.

2. Lösung: Pflegeimmobilie
Hier lassen sich sichere Renditen von 3,5 Prozent bis 4 Prozent erzielen. Hohe KfW-Zuschüsse für energetisches Bauen erhöhen die Rendite zusätzlich. Die Pachtverträge sind indexiert, sodass eine höhere Inflation mietsteigernd wirkt. Pflegeimmobilien sind für Anleger sehr verwaltungsarm und risikolos, da die Miete auch bezahlt wird, wenn die Pflegewohnung leer steht. Ein 20-jähriger Pachtvertrag zuzüglich Verlängerungsoption sichert langfristige Mieterträge.

3. Lösung: Aktienfonds mit Dividendenstrategie
Die Dividenden werden je nach Fonds vierteljährlich beziehungsweise jährlich ausgeschüttet. Die Ausschüttungen liegen dabei zwischen 3 und 4 Prozent. Im Laufe der Zeit sind zusätzliche Kursteigerungen wahrscheinlich.

Grundsätzlich ist die Anlage in Sachwerten zu empfehlen. Da es eine Vielzahl von guten Anlagemöglichkeiten gibt, ist eine individuelle Beratung sinnvoll, die die Präferenzen der Anleger, wie zum Beispiel Risikoneigung und Laufzeit beziehungsweise erbschaftsteuerliche Aspekte, berücksichtigt.

Ralf Seidenstücker, Köln

Kontakt: seidenstuecker@vfz-gmbh.de und www.versicherung-zahnaerzte.de

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