Anzeige

Zahnaufhellung und ­Prophylaxe stärken Zahnbewusstsein

Patientin bei der PZR

Knapp zwei Drittel der Deutschen setzen mindestens einmal pro Jahr auf eine PZR.

Prophylaxe und Vorsorge treten in der modernen Zahnheilkunde merklich in den Vordergrund. Kaum eine Praxis verzichtet in Flyern und auf der eigenen Homepage auf die Darstellung des entsprechenden Leistungsangebots. Es hat sich herumgesprochen: Vorsorge ist besser. Und Prophylaxe gilt in der Öffentlichkeit als ein sehr patientenorientierter- und freundlicher Teil des Praxis-/Behandlungskonzepts.

Wer Bleaching nutzt, will auch Prophylaxe – und umgekehrt

Parallel entwickelt sich der Patientenwunsch nach helleren Zähnen. Ausgelöst wurde die Zahnaufhellung einst durch das ästhetische „Idealbild“ aus Hollywood. Heutzutage liefern TV, Internet, Social Media und gedruckte Magazine viele plakative Beispiele solcher Aufhellungen. Zwar wird die Zahnaufhellung mit einer rein ästhetischen Funktion assoziiert, wissenschaftliche Studien zeigen aber auch, dass sich eine Zahnaufhellung positiv auf das Wohlbefinden der Patienten auswirkt – sie wird als eine der führenden Methoden für die Aufwertung eines Lächelns beschrieben.

In meiner Arbeit untersuchte ich die Hintergründe und die Patienten-Motivation, eine Bleaching-Behandlung oder Prophylaxe-Leistungen in Anspruch zu nehmen, aber auch das Zusammenspiel dieser beiden zahnärztlichen Leistungen. Es zeigt sich dabei sogar ein sich gegenseitig verstärkender Effekt: Eine Leistung führt zu einer Inanspruchnahme der jeweils anderen Behandlung.

Bleaching-Patienten achten stärker auf Zahngesundheit

Eine Online-Befragung der Mitglieder der Deutsche Gesellschaft für Dentalhygienikerinnen (DGDH) zeigte: Prophylaxe und aufgehellte Zähne sorgen jeweils für ein gesteigertes Zahnbewusstsein, dass dann auch zur Inanspruchnahme der anderen zahnärztlichen Leistung führt. So sind zwei von drei teilnehmenden DHs der Ansicht, dass Bleaching-Patienten ein gesteigertes Interesse an Prävention entwickeln, nach therapeutischen Maßnahmen fragen oder regelmäßiger zur Prophylaxe erscheinen als Patienten, die sich keinem Bleaching unterzogen haben.

Offensichtlich entwickeln Bleaching-Patienten ein Zahnbewusstsein, das sie motiviert, neben der Ästhetik auch die Gesundheit ihrer Zähne und Zahnfleisch zu verbessern. Sie fragen nach therapeutischen Maßnahmen oder erscheinen regelmäßiger zur Prophylaxe als Patienten, die sich keiner Bleachingbehandlung unterzogen haben.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Prophylaxe-Patienten. Auch sie scheinen ein Zahnbewusstsein zu entwickeln, das sich schließlich auch in einem Interesse an der Zahnaufhellung manifestiert. Immerhin 65 Prozent der befragten Dentalhygienikerinnen sind der Ansicht, dass Patienten, die regelmäßig zur Prophylaxe kommen, auch vermehrt nach Zahnaufhellung fragen, respektive eine Bleaching-Behandlung in Anspruch nehmen.

Inwieweit die Ergebnisse den Schluss zulassen, dass es für Zahnärzte einfacher ist, ihre Bleaching-Patienten von einer regelmäßigen Prophylaxe zu überzeugen als den Prophylaxe-Patienten von einer Bleaching-Behandlung, ist aus den Zahlen nicht ablesbar.

Konsequenz für die Praxis

Für den Praxisinhaber kann diese Erkenntnis auch ökonomisch positive Auswirkungen haben. Nicht zuletzt durch die neue EU-Kosmetikverordnung von 2013 ist Zahnaufhellung wieder vollkommen zur zahnärztlichen Tätigkeit geworden und wird nunmehr ausschließlich in Zahnarztpraxen angeboten.

Somit kann die Praxis dem zahnbewussten Patienten gezielt Bleaching und/oder Prophylaxe anbieten. Dies lässt sich in ein neuartiges Marketingkonzept umsetzen, wodurch sich vor allem junge Leute mit Gesundheitsbewusstsein und Sinn für Ästhetik effektiv als Neupatienten gewinnen lassen oder Bestandspatienten regelmäßiger in die Praxis kommen.