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Anästhesieleistungen richtig abrechnen - Teil 2

Bema und GOZ in der Anästhesie: Beispiele aus der Praxis

Kann Anästhesie auch Spaß machen? Wir meinen ja - wenn man weiß, wie man sie richtig abrechnet.

In der Fortsetzung unseres Beitrags zur Anästhesie vertiefen wir das Thema anhand praxisnaher Beispiele in Quizform. So können Sie ihr Wissen überprüfen. ZMV+ und dzw wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg.

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11, 21 Schneidekantenaufbau

Ein GKV-Patient kommt mit Schneidekantenfraktur 11 und 21 in die Praxis. Nach Untersuchung und Aufklärung über die geplante Behandlung und Füllungsalternativen wird die Schleimhaut in der Region 11 und 21 mittels Kältespray zur Verminderung des Einstichschmerzes betäubt. Es erfolgt an beiden Zähnen sowohl palatinal als auch vestibulär eine Infiltrationsanästhesie. Hierzu werden zwei Ampullen des Anästhetikums verwendet.

Welche Leistungen werden in diesem Szenario abgerechnet? Wenn Sie sich sicher sind, können Sie hier Ihr Vorgehen überprüfen.


Entfernung Zahn 48 mittels Osteotomie

Eine GKV-Patientin kommt zur Osteotomie des Zahnes 48 in die Praxis. Nach erfolgter Aufklärung und Einwilligung zur geplanten Behandlung erfolgt die Anästhesie am UK Kieferwinkel. Aufgrund der vorliegenden starken Entzündung des Zahnes 48 erfolgt zusätzlich eine intraligamentäre Anästhesie. Im Vorfeld der Behandlung wurde mit der Patientin schriftlich die Schmerzausschaltung mittels Oraquix vereinbart. Der Beginn der Behandlung ist um 10:45 Uhr. Die Entfernung gestaltet sich äußerst schwierig und die Behandlung wird aufgrund der starken Blutung mehrfach unterbrochen. Um 11:30 Uhr wird erneut am UK Kieferwinkel eingespritzt. Die Behandlung endet um 12:03 Uhr.

Welche Leistungen werden abgerechnet? Klicken Sie hier, um zur Lösung zu gelangen.

Implantation 14 und Extraktion des Zahnes 32

Ein GKV-Patient kommt zur geplanten Implantation in der Region 14 und zur Extraktion des Zahnes 32. Nach erfolgter Risikoaufklärung erfolgt die Anästhesie in der Region 15-13 mittels Infiltrationsanästhesie vestibulär und in der Region 14 zusätzlich von palatinal. Im Unterkiefer erfolgt eine Infiltrationsanästhesie am Zahn 32 vestibulär. Für den OK werden drei Ampullen und für den UK eine Ampulle des Anästhetikums verwendet. Die Anästhesiewirkung lässt vor Behandlungsabschluss deutlich nach und eine weitere Infiltrationsanästhesie mit einer Ampulle Anästhetikum wird in der Region 14 notwendig.

Wenn Sie wissen möchten, wie die Lösung aussieht, klicken Sie hier.


PA Behandlung der Zähne 17,16,15, 24, 26, 33, 41-46 geschlossenes Vorgehen

Eine GKV-Patientin kommt zur geplanten und von der Krankenkasse genehmigten systematischen PA-Behandlung. Die Aufklärung fand in einer der vorherigen Sitzungen statt. Die Zähne 17,16,15 und 26 werden mittels Infiltrationsanästhesie betäubt. Am Kieferwinkel des vierten Quadranten erfolgt eine Leitungsanästhesie. Die Ausschaltung der Anastomosen im UK ist erforderlich. Am Zahn 33 erfolgt vestibulär eine Anästhesie. An Zahn 24 erfolgt die Applikation von Oraquix.

Sie meinen, des Rätsels Lösung zu kennen? Vorsicht, hier sind nicht weniger als sechs Positionen abzurechnen. Wenn Sie ganz sicher sind, klicken Sie hier für die Lösung.


Unser Praxistipp

Nachfragen oder Regresse seitens der KZV oder der Krankenkasse entstehen meist durch unzureichende Bemerkungen, fehlende oder falsche Kennzeichnung der Anästhesieleistungen. Bei Privatliquidationen ist es wichtig, ausreichende Begründungen zu formulieren. Die Begründung dient hier nicht zwingend der Faktorsteigerung, sondern der Nachvollziehbarkeit der Abrechnung.

Die Materialabrechnung muss nicht identisch mit der Anzahl der Injektionen sein, sondern richtet sich nach der Anzahl der verwendeten Ampullen. Die zusätzliche Berechnung der Injektionsnadel ist nicht zulässig, eine genaue Bezeichnung des verwendeten Anästhetikums hilft Nachfragen von Versicherungsunternehmen vorzubeugen.

Anke Ißle

Die Autorin

Anke Ißle
ZMV+ (GL)
zmvplus.de
Tel: 08034 90978 10

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