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Zellbiologie als Basis der Medizin

Faktenreiches Lehrbuch: Interaktiver Atlas blickt in Welt der Zellkommunikation

Sowohl die Entstehung als auch die Heilung von Krankheiten basiert auf der Interaktion von Zellen. Diese erfolgt auf molekularer Ebene, ist hochkomplex und wird erst nach und nach besser verstanden. In praxisrelevanten Bereichen wie Weichgewebsheilung oder Pathogenese der Parodontitis hat sich das Verständnis aber bereits erheblich erweitert. Dies zeigt „Kommunikation der Zellen – Visualisierte Biologie in der oralen Medizin“ (Quintessenz) – zugleich überragend illustrierter Zellatlas und faktenreiches Lehrbuch. Das Werk bietet hoch relevantes Fachwissen, das sich durch das didaktische Konzept und die klare Sprache leicht und mit Genuss aufnehmen lässt.

Kommunikation mit dem körpereigenen Biom

Zellen, Gewebe und der gesamte Organismus tauschen über Botenstoffe Informationen aus und kommunizieren auf vielfältige Weise mit der Außenwelt und dem körpereigenen Mikrobiom. Wie diese Kommunikation gestört sein, wie sie therapeutisch in gesunde Bahnen gelenkt oder für regenerative Behandlungen genutzt werden kann, wird in spannenden Details erläutert. Die vorgestellten Zelltypen reichen von zahn- und weichgewebsbasierten über verschiedene Immun- bis hin zu Stammzellen mit Relevanz für die orale Regeneration.

Gimmick augmentierte Realität (AR)

Ein eigenes Kapitel beschreibt anschaulich und auf Basis neuester Erkenntnisse, wie parodontale Gewebe, Mikroorganismen und das Immunsystem mit einander „sprechen“. Es wird erkennbar, auf welche Weise krankheitsrelevante Veränderungen im Sinne einer Dysbiose möglicherweise bald über molekularbiologische Tests voraussagbar sein könnten. Dabei müssen nach Überzeugung der Autoren weiterhin klinische Symptome und Befunde berücksichtigt werden. Besondere Praxisrelevanz erlangt das Buch durch sein didaktisches Konzept: Mindestens je eine Expertin oder ein Experte aus Klinik und Grundlagenforschung haben jedes Kapitel gemeinsam erarbeitet. Nachdem die molekulare Kommunikation für den jeweiligen Zelltyp dargestellt ist, wird deren Relevanz aktueller Forschung für die orale Medizin bewertet, mögliche praktische Anwendungen skizziert und ein Ausblick auf weitere Entwicklungen gegeben.

Einblicke in unbekannte Welten

„Das Verständnis der biologischen Grundlagen ist Voraussetzung für eine hochwertige Medizin.“ Mit diesem sinngemäß wiedergegebenen Statement des Mitherausgebers Prof. Dr. Dr. Bernd Stadlinger, MKG-Chirurg an der Universität Zürich, ist alles gesagt. Das Wissen speziell auf molekularer Ebene erweitert sich ständig und gewährt Einblick in bisher weitgehend unbekannte Welten. Wer diese erkunden und das Wissen für das eigene therapeutische Können nutzen möchte, wird mit diesem Buch sehr viel Freude haben.

Making of

Der Zellatlas ergänzt als Band 7 die Filmreihe „Kommunikation der Zellen“. Handkolorierte REM-Darstellungen der Zelltypen bieten einen dreidimensionalen Eindruck und sind ein optischer Genuss (eye of science, Reutlingen). Zusätzlich wird ein Augmented-Reality-Werkzeug (AR) angeboten, mit dem die Knochenregeneration in 3-D-Animation sichtbar wird (Kooperation der Universität Zürich mit dem Game Technology Center der ETH Zürich und interActive Systems, einer Tochtergesellschaft des Quintessenz-Verlags).

Der verantwortliche Manager für das Gesamtprojekt, Dr. rer. biol. hum. Alexander Ammann, konnte für sein Herzensprojekt durchgehend Autorinnen und Autoren aus der ersten Garde internationaler Wissenschaftler und Kliniker gewinnen. Ammann promovierte an der Medizinischen Hochschule Hannover zum Thema Verfügbarkeit digitalen Wissens und befasst sich seit vielen Jahren mit medizinischer Fachdidaktik, mit besonderem Schwerpunkt auf visuellen und digitalen Medien. Finanziell gefördert wurde der Zellatlas von Electro Medical Systems (EMS) und der Swiss Dental Academy (SDA).

„Kommunikation der Zellen – Visualisierte Biologie in der oralen Medizin“, Quintessenz Verlag (Berlin), 86 Euro, ISBN 978-3-86867-588-7

Titelbild: Quintessenz

Dr. Jan H. Koch

Dr. med. dent. Jan H. Koch ist approbierter Zahnarzt mit mehreren Jahren Berufserfahrung in Praxis und Hochschule. Seit dem Jahr 2000 ist er als freier Fachjournalist und Berater tätig. Arbeitsschwerpunkte sind Falldarstellungen, Veranstaltungsberichte und Pressetexte, für Dentalindustrie, Medien und Verbände. Seit 2013 schreibt Dr. Koch als fester freier Mitarbeiter für die dzw und ihre Fachmagazine, unter anderem die Kolumne Oralmedizin kompakt.

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