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Hygieneprodukte weiter auf hohem Kostenniveau

Seit Beginn dieses Jahres sind weitere Preissteigerungen, besonders im Bereich der wichtigen Rohstoffe für die Branche der Hersteller von professionellen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln zu verzeichnen.

Rohstoffpreise ziehen weiter an  

Die bereits Ende 2021 kritische Entwicklung am Rohstoffmarkt setzt sich ungebremst und vollumfänglich fort. Der Rohstoffmangel hält an und die Preise für erhältliche Rohstoffe steigen enorm. Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts vom Juni 2022 erwarten Firmen in der chemischen Industrie, dass die Knappheit von Vorprodukten die nächsten 9,2 Monate anhalten wird. Im Juni 2022 lagen die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte 32,7 Prozent über denen im Juni 2021. Dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zufolge ist der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat somit wieder leicht rückläufig. Im Mai 2022 lag die Veränderungsrate noch bei + 33,6 Prozent und im April bei + 33,0 Prozent. Der Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahr ist weiterhin hauptsächlich auf die Preisentwicklung bei Energie zurückzuführen. Die europäischen Kontraktpreise für die im IHO organisierten Mitgliedsfirmen für wichtige Rohstoffe zogen weiter an. So stiegen die Preise für Phosphorsäure um 101,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Preise für Phosphat (+ 110,0 Prozent), Isopropanol (+ 34,4 Prozent) und Polycarboxylate (+ 29,8 Prozent) stiegen im Vergleich zu Juni 2021 deutlich. 

Hohe Kosten für Erdgas und elektrischen Strom

Laut Destatis ist die Preisentwicklung bei Energie hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise. Die Energiepreise stiegen im Juni 2022 im Vergleich zum Juni 2021 auf allen Wirtschaftsstufen stark an. Die Preise waren im Juni 2022 im Durchschnitt 86,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Von April 2022 auf Mai 2022 stiegen die Preise um 2,5 Prozent. Der Preisanstieg auf Juni 2022 fiel mit 1,6 Prozent etwas weniger stark aus. Erdgas und elektrischer Strom hatten mit einem Plus von jeweils 141,1 Prozent und 93,3 Prozent gegenüber Juni 2021 den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr. Dem Statistischen Bundesamt zufolge ist die chemische Industrie mit einem Anteil von 36,9 Prozent am gesamten Erdgasverbrauch der Industrie die Branche mit dem höchsten Erdgasverbrauch. Entsprechend haben die verminderten Gaslieferungen aus Russland gravierende Auswirkungen auf das Chemiegeschäft. Dennoch ist die Gasversorgung der chemischen Industrie nach Einschätzung des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) aktuell noch gesichert. Um diesen Zustand zu halten, müsse jetzt Gas eingespart und eingespeichert werden.